RUNDFUNKGELÄNDE AN DER SPREE: Das ideale Spekulationsobjekt
1956Auf einem knapp 14 Hektar großen Gelände am Spreeufer im Norden Köpenicks wird der von Bauhaus-Architekt Franz Ehrlich entworfene Gebäudekomplex für den DDR-Rundfunk vollendet. Der millionenteure Bau war für die damalige Regierung Prestigesache.
Stand:
1956
Auf einem knapp 14 Hektar großen Gelände am Spreeufer im Norden Köpenicks wird der von Bauhaus-Architekt Franz Ehrlich entworfene Gebäudekomplex für den DDR-Rundfunk vollendet. Der millionenteure Bau war für die damalige Regierung Prestigesache. Die Akustik der Studios und Sendesälen ,acht das Areal international bekannt.
1991
Der DDR-Rundfunk wird abgewickelt, das Gelände wird als gemeinsames Eigentum den neuen Bundesländern und Berlin übertragen. Große Teile des Komplexes stehen leer. Pläne, eine Senatsbehörde oder Polizeidienststelle anzusiedeln, zerschlagen sich ebenso wie größere Medien-Ansiedlungen.
2004
Die Limsa („Liegenschafts- und Immobilienmanagement Sachsen-Anhalt“) übernimmt die Vermarktung. Berlin hält rund acht Prozent. Ein erster Verkauf muss rückgängig gemacht werden, weil sich der Käufer als zahlungsunfähig erweist.
3. NOVEMBER 2005
Die Limsa verkauft das Objekt für 350 000 Euro an die „Bau & Praktik GmbH“ aus Sachsen-Anhalt. Der Vertrag enthält weder eine Spekulationsfrist noch verbindliche Auflagen. Weil der Käufer Betriebskosten nicht zahlt, schießt die Limsa 400 000 Euro vor. Berlin protestiert gegen den Verkauf – vergeblich.
JANUAR 2006
Ein Projektentwickler präsentiert Pläne für eine 500 Millionen Euro schwere Media-City, kann aber weder Finanzierung noch Kompetenz nachweisen.
15. JULI 2006
Der Teil des Grundstücks mit dem denkmalgeschützten Funkhaus wird für 4,75 Millionen Euro versteigert. Das Geschäft platzt, weil der Käufer nicht zahlt. Der Auktionator verhandelt nun mit einem anderen, ungenannten Bieter. obs
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