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Berliner Abgeordnetenhaus: Um bei U-Bahn-Bauarbeiten vor Schmutz geschützt zu sein, soll das Rathaus jetzt verhüllt werden.

© dpa

U-Bahn-Bau in Berlin: Das Rote Rathaus wird verhüllt

Beim U-Bahn-Bau soll eine Plane die Fassade schützen - werbefrei. Etwa zwei Monate wird die Vorderseite des Gebäudes dahinter verschwinden, der Eingang bleibt aber frei.

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Berlin - Die Vorderseite des Roten Rathauses verschwindet für rund zwei Monate hinter einer Plane. Diese, 22 Meter hoch, wird bis zum dritten Stock reichen. Sie soll bei den Arbeiten für den Bau der U 5, die vor dem Rathaus einen Bahnhof erhält, die historische Fassade des Amtssitzes des Regierenden Bürgermeisters vor Bentonitspritzern schützen, teilte das Presseamt mit. Bentonit wird beim U-Bahn-Bau zum Abdichten der Baugrube verwendet, die jetzt ausgehoben wird. Zunächst wird das Gerüst für die wind- und luftdurchlässige Spritzschutzplane aufgestellt, danach wird die Plane aufgehängt, die keine Werbung erhalten soll. Der Haupteingang des Rathauses bleibt zugänglich und auch Fußgänger können den Gehweg zwischen der Plane und der Baustelle weiter nutzen.

Der Schutz des Rathauses beschränkt sich aber nicht nur auf die Plane. Sensoren überwachen während des Baus der U-Bahn, ob sich das Gebäude setzt, wodurch sich Risse bilden könnten. Diese Kontroll-Messungen gibt es entlang der gesamten U-Bahn-Baustelle vom Alexanderplatz bis zum Brandenburger Tor, wo es dann einen Anschluss an die heutige U55 weiter bis zum Hauptbahnhof gibt. An diesem 2009 eröffneten Abschnitt muss die BVG jetzt "routinemäßige Wartungsarbeiten an den Fahrstromanlagen“ vornehmen, weshalb die vom übrigen Netz noch isolierte Strecke vom 7. bis 12. April jeweils von 22 Uhr an bis gegen 3.30 Uhr für den Betrieb dicht gemacht wird. Die U 5 vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof soll 2019 eröffnet werden, einen jetzt eingetretenen Verzug bei den Arbeiten will die BVG aufholen.

Der Bahnhof vor dem Roten Rathaus soll übrigens Berliner Rathaus heißen. Diesen Namen hat einst der damals amtierende Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen durchgesetzt (CDU), der nicht in einem „roten“ Rathaus, der Farbe der Sozialdemokraten und Kommunisten, arbeiten wollte. Der Begriff „Rotes Rathaus“ bezieht sich allerdings auf die Backsteinfassade, die nun per Plane geschützt wird.

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