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Von 1945 bis 1994 wurde die Kaserne durch die Sowjetarmee genutzt, die sie auch um Blocks in Plattenbauweise ergänzen ließ.

© Manfred Thomas

Krampnitz-Skandal: Der Affäre nächster Teil

Die Krampnitz-Immobilienaffäre in Brandenburg weitet sich aus. Offenbar ging es auch beim Verkauf landeseigener Flächen durch die Brandenburgische Boden Gesellschaft (BBG) in Bad Saarow nicht mit rechten Dingen zu.

Stand:

Dies vermutet zumindest die Opposition nach der Vernehmung einer weiteren Zeugin am Dienstag vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags in Potsdam. Geladen war die Sachverständige Kerstin Dobrick, die für die BBG vor dem Verkauf des Bad Saarower Grundstückes 2007 ein Gutachten erstellt hatte. In den ihr vorliegenden Unterlagen sei ein Teil des Kasernengeländes als Forst- und Landwirtschaftsfläche ausgewiesen gewesen, sagte Dobrick. Deshalb sei sie auf den relativ niedrigen Verkaufswert von 37.000 Euro gekommen. Im Kaufvertrag zwischen der BBG und der privaten Entwicklungsgesellschaft war von Waldflächen aber offenbar nicht mehr die Rede. Stattdessen sind die entsprechenden Flächen im aktuellen Nutzungsplan als Baugrund für Wohnungen ausgewiesen. Nach Ansicht der Opposition hätte für das Grundstück ein weit höherer Preis erzielt werden können, wenn beim Gutachten von einer Wohnbebauung ausgegangen worden wäre. Bekannt geworden war der Fall Bad Saarow durch Berichte der Potsdamer Neuesten Nachrichten.
CDU-Obmann Dierk Homeyer forderte nach der Sitzung Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Untreue. Der bei der BBG zuständige Mitarbeiter sei nach dem Deal Geschäftsführer bei dem Bad Saarower Investor geworden. Auch Grünen-Fraktionschef Axel Vogel sprach von „offensichtlichen Verflechtungen zwischen Käufer und Verkäufer“.
Der seit etwa einem Jahr tagende Untersuchungsausschuss soll klären, ob dem Land beim Verkauf des Potsdamer Kasernengeländes, der Villengrundstücke Babelsberg und der Flächen an der Pieskower Chaussee in Bad Saarow ein finanzieller Nachteil entstanden ist.
Auch der Verkauf der BBG steht auf dem Prüfstand. dpad/PNNMEHR ZUM THEMA FINDEN SIE IN DER MITTWOCHSAUSGABE DER POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

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