Brandenburg: Der Aufsteiger: Stadt Brandenburg
Brandenburg/Havel – Reinhard Lambeck zeigt sich gerührt. Dem Vizechef im Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Brandenburg war es wohl noch nicht so bewusst: Die Stadt an der Havel reiht sich seit Neuestem in die Riege der wirtschaftlichen Leuchttürme des Landes Brandenburg ein.
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Brandenburg/Havel – Reinhard Lambeck zeigt sich gerührt. Dem Vizechef im Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Brandenburg war es wohl noch nicht so bewusst: Die Stadt an der Havel reiht sich seit Neuestem in die Riege der wirtschaftlichen Leuchttürme des Landes Brandenburg ein. Mit fünf neu angesiedelten Unternehmen und sechs Betriebserweiterungen im vergangenen Jahr teilt sich die Kommune mit Potsdam den zweiten Platz auf dem Siegertreppchen der Investitionen. Auf Platz Eins steht der Landkreis Teltow-Fläming.
„Unbürokratisch und flexibel“ – das sind Lambeck zufolge die zwei Hauptargumente, die die Stadt bei diesem Erfolg auszeichnen. Im Rathaus sei die Brandenburger Investorenstelle (BIS) angesiedelt, „damit Interessenten nicht mehr den Hürdenlauf durch alle Verwaltungen nehmen müssen“, erklärt Lambeck. Aus gerade mal drei Leuten bestehe das BIS-Kernteam. „Auch Freitagnachmittags werden in Brandenburg noch Anfragen beantwortet und Formulare ausgefüllt.“
Lambeck will nicht verhehlen, dass Brandenburg bereits vor den Neuansiedlungen seit der Wende über eine historisch gewachsene Infrastruktur verfügt habe. Das Stahl- und Walzwerk wurde in den 50er Jahren zum Symbol der Stadt. Nur mit dieser Infrastruktur sei es möglich gewesen, nach der Wende die Zahnradfabrik Friedrichshafen, den italienischen Stahlkonzern Riva und die Heidelberger Druckmaschinen AG in die Stadt zu locken. Wegen dieser so genannten „harten Standortfaktoren“ haben im vergangenen Jahr unter anderem ein großer Zulieferbetrieb für die Autobranche, eine Gießerei, ein Solarplatten-Beschichter und ein Callcenter ihre Arbeit aufgenommen. „Hinzu kommt natürlich die günstige Lage unserer Stadt an der Havel“, sagte Lambeck. Gerade für die Schwerindustrie wichtig: Der Seeweg führt direkt zu den drei wichtigen Seehäfen Rotterdamm, Hamburg und Stettin.
Detlef Stronk, Chef der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB), sieht noch einen weiteren wichtigen Faktor für den jüngsten Erfolg der Stadt: Die im Oktober 2003 ins Amt gehoben Bürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU), „die mit ihrer Wirtschaftsförderpolitik optimistischen Schwung in die Sache bringt“, lobte er.
Andreas Wilhelm
Andreas Wilhelm
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