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REAKTIONEN: „Der entfesselte und irrationale Hass erschüttert mich“

Ingo Senftleben, Landtagsfraktions- und Parteivorsitzender der Brandenburger CDU: „Sollte sich der Verdacht der Brandstiftung bestätigen, handelt es sich nicht nur um einen Anschlag auf eine Asylunterkunft, sondern um einen Anschlag auf Brandenburg und das friedvolle Leben in unserem Land. Die absolute Mehrheit der Brandenburger lehnt jegliche Form von Rassismus und extremistischer Gewalt entschieden ab.

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Ingo Senftleben, Landtagsfraktions- und Parteivorsitzender der Brandenburger CDU: „Sollte sich der Verdacht der Brandstiftung bestätigen, handelt es sich nicht nur um einen Anschlag auf eine Asylunterkunft, sondern um einen Anschlag auf Brandenburg und das friedvolle Leben in unserem Land. Die absolute Mehrheit der Brandenburger lehnt jegliche Form von Rassismus und extremistischer Gewalt entschieden ab. Gemeinsam müssen wir den rechten Extremisten mutig entgegentreten. Die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen stellt unser Land und seine Bürger zurzeit vor große Herausforderungen. Defizite im Asylverfahren sind jedoch keine Rechtfertigung für fremdenfeindliche Hetze und Gewalt gegen Menschen oder deren Unterkünfte.“

Bischof Markus Dröge von der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg: „Wenn sich der Verdacht bestätigt, dann ist dies ein erschreckender Rückschlag für die Hilfsbereitschaft und Offenheit der Bürgerinnen und Bürger von Nauen. Die Mehrheit der Bevölkerung vor Ort setzt sich mit großem, oftmals ehrenamtlichem Engagement dafür ein, dass sich Flüchtlinge in dieser Region willkommen fühlen. In der gesellschaftlich breit aufgestellten Willkommensinitiative für Flüchtlinge hat sich auch die Kirche engagiert. Ein Pfarrer wurde mit einem Teildienst für die Arbeit mit Flüchtlingen beauftragt. In dieser Situation möchte ich den Menschen Mut machen, in ihrem Engagement nicht nachzulassen. Rechtsextremer Gewalt dürfen wir nicht das Feld überlassen. Als Kirche vertrauen wir darauf, dass Gott uns dazu die Kraft gibt.“

Ursula Nonnemacher, Landtagsabgeordnete der Grünen: „Der entfesselte Hass ist irrational und erschüttert mich zutiefst. Wenn Neonazis in der Berliner S-Bahn auf Kinder urinieren, ist das ein Zivilisationsbruch. Nach den Neonazi-Ausschreitungen vor sächsischen Asylunterkünften in Freital und Heidenau, nach dem Anschlag auf eine Gemeinschaftsunterkunft in Baden-Württemberg und nach dem heutigen mutmaßlichen Brandanschlag in Nauen sagen wir: Es reicht! Damit wurden Trennlinien überschritten. Sonst nähern wir uns den schlimmen Verhältnissen der 1990er Jahre an.“

Axel Graf Bülow, FDP-Landesvorsitzender: „Alle Demokraten sind nun gefordert. Die Planlosigkeit der Landesregierung zum Ausbau der Kapazitäten kann der Nährboden für Ausschreitungen wie zuletzt in Nauen und zuvor in Heidenau in Sachsen sein. Nötig ist ein Masterplan für die Asylpolitik. Der Bund entscheidet über die Gewährung von Asyl, also soll er auch die Kosten tragen. Das ist ein Gebot der Vernunft.“

Christian Görke, Landesvorsitzender der Linke: „Ich bin bestürzt, zu welchen Mitteln die Feinde eines friedlichen Miteinanders fähig sind. Die Kommunen unseres Landes versuchen momentan alles ihnen Mögliche, um trotz der Weigerung der Bundesregierung, sich an den Kosten zu beteiligen, Unterkünfte für schutzsuchende Menschen bereitzustellen. Dies wird hier gezielt sabotiert. Mit diesem vermutlichen Brandanschlag wird weiterhin in Kauf genommen, dass das OSZ dort auf absehbare Zeit keine Sporthalle hat.“ thm

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