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Brandenburg: Design made in Brandenburg

In Potsdam sind die Designtage mit einer Preisverleihung gestartet. Bis kommenden Sonntag präsentiert sich die Kreativszene

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Potsdam - Brandenburg kann Design. Und das immer selbstbewusster, trotz der Konkurrenz im Kreativkosmos Berlin – oder vielleicht auch gerade deshalb. Ein Blick auf die Preisträger, die am gestrigen Mittwoch mit dem „Designpreis Brandenburg 2015“ im Nikolaisaal geehrt wurden, zeigt es. Ebenso die nächsten Tage, wenn an der Schiffbauergasse Potsdam die Innovationskonferenz „Design trifft Ernährung“ und ab Freitag für drei Tage die Designmesse abgehalten werden.

„Design – das ist mehr als nur die Verpackung. Design spielt im weltweiten Wettbewerb heute eine ebenso große Rolle wie Inhalt und Qualität eines Produktes“, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD). „Was gut aussieht und so gestaltet ist, dass es gut zu handhaben ist, verkauft sich auch besser.“ In Brandenburg habe sich die Designszene zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Insgesamt zwölf Designer, Agenturen und Unternehmen in den Kategorien Produkt, Kommunikation, Interface und Nachwuchs wurden ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 20 000 Euro dotiert. Gewürdigt werden damit innovative Ideen, Produkte und Konzepte, besondere gestalterische Qualität sowie unternehmerische Nachhaltigkeit.

Neun Design-Experten sowie Kenner der Brandenburger Wirtschaft hatten in der Fachjury aus 150 Einreichungen je drei Preisträger in den Kategorien Produkt-, Kommunikations- und Interfacedesign sowie für den Design-Nachwuchs auszuwählen. Jurymitglied Peter Wouda, der hauptberuflich das Exterieur Design beim Volkswagen Design Center Potsdam leitet, war jedenfalls begeistert von der Qualität der eingereichten Arbeiten. Schon bei Designpreis 2013 saß er in der Jury. Jetzt sagt er: „Die Komplexität, das Spektrum und die Vielfalt der zu bewertenden Einreichungen hat stark zugenommen.“ Und Jurymitglied Jörg Reiff-Stephan, Professor für Automatisierungstechnik an der Technischen Hochschule Wildau meint: „Die Einreichungen spiegeln ein breites Potpourri aus dem Gebiet der Konsumgüter aber auch zu Investitionsgütern wieder.“

Es geht also auch um Wirtschaft. Und da könnte laut Reiff-Stephan mehr getan werden. Mehr Unternehmen sollten bei der industriellen Entwicklung auf die Einbindung von Designern in den Prozess der Produktentstehung setzen, sagte Wouda.

Wirtschaftsminister Gerber sieht in Design ein Scharnier zwischen Kreativwirtschaft und Industrie, Impulsgeber für Innovationen, der für den Erfolg auch kleiner und mittlerer Unternehmen beitrage, gerade im Zeitalter der Digitalisierung bei der Produktentwicklung. Insofern dienen die Designtage laut Gerber dazu, das Bewusstsein der Wirtschaft für das kreative Potenzial im Land zu schärfen.

Die Designmesse in der Schiffbauergasse öffnet am Freitag, 14 bis 20 Uhr, am Samstag, 11 bis 20 Uhr, und am Sonntag 11 bis 19 Uhr. Mehr als 50 Aussteller präsentieren und verkaufen ihre Produkte – von Badewannen über Plakate, Apps und Bierflaschen bis hin zu Büchern und Mode. Zu sehen sind auch die 43 Nominierten und Gewinner des Designpreises. Am Samstag kann man bei „Meet the Designer“ die Nominierten und Preisträger treffen und sich von ihnen ihre Arbeiten zeigen lassen

Sie heißen Claudia Wessner, Rodolfo Witzel, Gero Garske und Bertram Weber – und sie sind das Hennigsdorfer Design-Team des Bahnherstellers Bombardier. Mit ihrem Design für die neue Generation der S-Bahn Hamburg sind sie mit dem ersten Platz beim Designpreis Brandenburg 2015 in der Kategorie Produktdesign geehrt worden.

nbsp;Alexander Fröhlich

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