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Brandenburg: Deutlich mehr Einbrüche

Berlin will mit aller Kraft gegen Diebe vorgehen

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Berlin - Die Berliner Polizei will im kommenden Jahr mehr Zivilfahnder einsetzen, um gegen die drastisch gestiegene Zahl von Wohnungseinbrüchen vorzugehen. Wie berichtet wurden bis Dezember knapp 10 000 Wohnungen und Häuser aufgebrochen, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch im Zehn-Jahres-Vergleich ist es die mit Abstand höchste Zahl. „Wir werden das Delikt mit allen zur Verfügung stehenden Kräften bekämpfen“, sagte die amtierende Berliner Polizeipräsidentin Margarete Koppers. Ermittler berichten, dass in den vergangenen Monaten massenhaft junge Frauen aus Rumänien als „reisende Täter“ aufgefallen seien.

Im zweiten Halbjahr hat es dem Vernehmen nach kaum Einsätze gegen Einbrecher gegeben – weil „alle Operativkräfte gegen Autobrandstifter eingesetzt“ worden waren. „Die fehlten für andere Sachen“, sagte ein leitender Kriminalbeamter. Möglicherweise habe sich das unter den Tätern herumgesprochen. So sei die Zahl der angezeigten Taten im zweiten Halbjahr stark gestiegen. So waren es von Januar bis Mai monatlich 740 Einbrüche, von Juni bis November bereits jeweils 1000. Innensenator Frank Henkel (CDU) sagte: „Ich kann verstehen, wenn sich Menschen verunsichert fühlen.“ Auch er versprach eine „Bündelung der Kräfte“ bei der Polizei.

Den Einsatz von Zivilstreifen gegen Einbrecher halten Experten für äußerst erfolgversprechend. „Es fällt auf, wenn junge Frauen von Haus zu Haus ziehen und irgendwann mit einer gefüllten Tasche rauskommen“, sagte ein Kriminalbeamter. „Doch dazu braucht man Polizisten auf der Straße.“ Ermittler vermuten, dass die oft jugendlichen Täter von ihren Familien nur für kurze Zeit nach Berlin gebracht werden. Viel weiß die Polizei über die Einbrecher nicht, denn nur jede zehnte Tat wird geklärt. Trotz der hohen Zahl der Taten werden in jedem Einzelfall intensiv Spuren gesichert, also Fingerabdrücke und DNA. Zudem sei es Standard, dass Flohmärkte, Second-Hand-Läden, Pfandleihen und das Internet nach Diebesgut überprüft werden.

Durch die Öffnung der Grenzen zu Osteuropa habe sich die Täterstruktur geändert. 2010 hatten 42 Prozent der Täter keinen deutschen Pass. Wird mal ein Einbrecher gefasst, geht für die Polizei die Arbeit schnell wieder von vorne los. Ermittler beklagen, dass festgenommene junge Täter selten einen Haftbefehl erhalten, obwohl sie keinen Wohnsitz in Berlin haben. Im Sommer hatte der Fall zweier Einbrecherinnen Schlagzeilen gemacht. Sie hatten mindestens 15 Taten verübt, kamen aber erst in U-Haft, als sie das dritte Mal erwischt wurden.Ha

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