Brandenburg: Dezernent unter Verdacht
Frankfurt: Ullrich weist Vorwürfe zurück
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Frankfurt (Oder) - Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Frankfurter Sozialdezernenten Jens-Marcel Ullrich (SPD) wegen des Verdachts der Untreue. Hintergrund sei eine anonyme Anzeige, sagte ein Sprecher der Frankfurter Anklagebehörde am Donnerstag. Es gehe dabei aber nicht um seine Tätigkeit als Beigeordneter in der Stadtverwaltung, sondern um seine frühere Arbeit als Geschäftsführer eines Sozialverbandes. Ullrich wies die Vorwürfe zurück.
In der Anzeige sei unter anderem behauptet worden, dass Ullrich einen Dienstwagen sowie weitere Arbeitsmittel des Sozialverbandes nach Ende seiner Geschäftsführertätigkeit weiter nutze, sagte der Staatsanwalt. Deshalb hatte es am Vortag Durchsuchungen in Dienst- und Privaträumen und auch im Rathaus gegeben. Es werde geprüft, ob die Vorwürfe zurecht erhoben worden seien. Der Sprecher verwies darauf, dass sich einzelne Behauptungen bereits als haltlos erwiesen hätten. Der Beschuldigte zeige sich bei den Ermittlungen „kooperativ“.
Ullrich wies die Anschuldigungen am Donnerstag zurück. „Ich bin mir keiner Schuld bewusst“, sagte er. Er könne auch nicht nachvollziehen, dass die genannten Vorwürfe einen solchen Aufwand an Ermittlern und Durchsuchungen rechtfertigten. Er kündigte an, im Zusammenhang mit den in der anonymen Anzeige erhobenen Anschuldigungen seinerseits Strafanzeige gegen unbekannt zu stellen.
Ullrich ist erst seit dem Frühherbst Sozialdezernent im Frankfurter Rathaus. Vorher war er Geschäftsführer des Frankfurter Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Nach Angaben der „Märkischen Oderzeitung“ war die Anzeige auf dem Kopfbogen eines AWO-Seniorenheims verfasst. Jörg Schreiber
Jörg Schreiber
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