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Brandenburg: Die BTU Cottbus schlägt Alarm Klares Bekenntnis zum Standort wird vermisst

Cottbus - In einem Brief an die Landesregierung und die Abgeordneten Brandenburgs haben Präsidium, Senat und Studierendenschaft der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) heftige Kritik an der Hochschulpolitik des Landes geübt. Die Landespolitik lasse ein klares Bekenntnis zur BTU vermissen und gefährde nach Aussagen des Präsidenten der Universität, Walther Zimmerli, bedeutende Teile des Studienangebots wie auch der Forschungsaktivitäten in der Lausitz.

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Cottbus - In einem Brief an die Landesregierung und die Abgeordneten Brandenburgs haben Präsidium, Senat und Studierendenschaft der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) heftige Kritik an der Hochschulpolitik des Landes geübt. Die Landespolitik lasse ein klares Bekenntnis zur BTU vermissen und gefährde nach Aussagen des Präsidenten der Universität, Walther Zimmerli, bedeutende Teile des Studienangebots wie auch der Forschungsaktivitäten in der Lausitz.

Gerügt wird von der Universität insbesondere, dass die BTU seit 2009 nicht nur die Streichung von 14 ihrer Professorenstellen hinnehmen musste, sondern seit Jahren aufgrund der Vorgaben aus Potsdam keine Berufungen auf Lehrstühle mehr möglich sei. Dabei handle es sich vorwiegend um Stellen, die das Kerngeschäft der Universität betreffen würden. Die Universität müsse deswegen ständig auf befristete Arbeitsverträge ausweichen, für die kein Spitzenpersonal zu gewinnen sei. Dies führe nicht nur zu einer großen Personalfluktuation, sondern gefährde in Cottbus, „das Forschungs- wie Lernprofil“. Die BTU trage dabei einen übergroßen Anteil an den Sparbemühungen des Landeshaushalts.

Aber nicht nur bei der Stellenbesetzung behindere die derzeitige Hochschulpolitik des Landes massiv die erfolgreiche Entwicklung von Forschung und Lehre. Obwohl die Zahl der Studierenden im Vergleich zu 2007 um etwa ein Drittel auf jetzt über 6700 angewachsen sei, hätten sich die Zuwendungen des Landes für den Hochschulbetrieb so gut wie nicht erhöht. Faktisch führe dies zusammen mit der in den letzten Jahren zu kompensierenden Preissteigerung und der Angleichung der Tarife und Besoldungszahlungen an das westdeutsche Niveau dazu, dass inzwischen für jeden einzelnen Studienplatz erheblich weniger Geld zur Verfügung steht. Darüberhinaus drohe im Zuge der allgemeinen Kürzungen der Haushaltsmittel im Hochschulbereich auch der BTU eine weitere Streichung von Millionenbeträgen. Zimmerli erwartet deswegen Mindereinnahmen von wenigstens zwei Millionen.

Das Ministerium hat in einer Stellungnahme am Donnerstag darauf verwiesen, dass die Verwendung der in den letzten Jahren stagnierenden Mittel in der Verantwortung der BTU selbst liege. Insofern protestiere die Universität gegen sich selbst, heißt es aus dem Ministerium lapidar. Johann Legner

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