DER LEBENSLAUF: Die Nahlose
Die 60-jährige Linkspolitikerin Gerlinde Stobrawa ist ein Paradebeispiel für einen nahtlosen Übergang vom einen System ins nächste: Nach dem end e der DDR wechselte die SED-Funktionärin fast übergangslos in die gesamtdeutsche Landespolitik. Sie ist eine der wenigen Abgeordneten im Landtag, die bereits von Anfang an mit dabei sind.
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Die 60-jährige Linkspolitikerin Gerlinde Stobrawa ist ein Paradebeispiel für einen nahtlosen Übergang vom einen System ins nächste: Nach dem end e der DDR wechselte die SED-Funktionärin fast übergangslos in die gesamtdeutsche Landespolitik. Sie ist eine der wenigen Abgeordneten im Landtag, die bereits von Anfang an mit dabei sind. 1990 zog sie in das Parlament auf den Potsdamer Brauhausberg – auch „Kreml“ genannt – ein, wo zu DDR-Zeiten die SED-Bezirksleitung ihren Sitz hatte. 1991 überstand sie die Prüfung einer kirchlichen Ehrenkommission zu Stasi-Kontakten der Volksvertreter.
Stobrawa, seit 1970 Mitglied der SED, wechselte 1989 nach der Umbenennung mit in die SED/PDS, die später zur PDS und Partei Die Linke wurde. 2005 wurde sie erstmals Vizepräsidentin des Landtages und am 21. Oktober dieses Jahres wiedergewählt.
Stobrawa kann – wie so viele ihrer Parteikollegen in Brandenburg – auf eine fast lupenreine DDR-Karriere zurückblicken: Zunächst studierte sie Pädagogik und arbeitete als Lehrerin und stellvertretende Schulleiterin. Von 1974 bis 1984 war sie Frankfurter-Bezirksvorsitzende der Pionierorganisation, von 1986 bis 1988 studierte sie an der SED-Parteihochschule Marxismus-Leninismus und wurde Diplomgesellschaftswissenschaftlerin. Von 1989 bis 1990 arbeitete sie als Stellvertreterin des Vorsitzenden des Rates des Bezirkes Frankfurt (Oder).
Seit 2003 ist die 60-Jährige ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Bad Saarow (Oder-Spree). pet/dpa
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