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HINTERGRUND: Die Namen der Opfer: Neun Obdachlose wurden getötet

Die ZahlenWohnungslose Personen und sozial benachteiligte Menschen sind neben Migranten und alternativen Jugendlichen die größte Gruppe von Opfern rechter Gewalt. Von den insgesamt 27 Todesopfern rechter Gewalt, die der Verein Opferperspektive seit 1990 in Brandenburg dokumentiert hat, sind allein neun Taten aus sozialdarwinistischen Motiven begangen worden.

Stand:

Die Zahlen

Wohnungslose Personen und sozial benachteiligte Menschen sind neben Migranten und alternativen Jugendlichen die größte Gruppe von Opfern rechter Gewalt. Von den insgesamt 27 Todesopfern rechter Gewalt, die der Verein Opferperspektive seit 1990 in Brandenburg dokumentiert hat, sind allein neun Taten aus sozialdarwinistischen Motiven begangen worden. Lediglich drei Fälle sind bisher von der Landesregierung als

rechte Tötungsdelikte anerkannt.

Die Motive

Die Mörder haben die Obdachlosen meist an ihren Schlafplätzen überfallen, die Opfer waren den Tätern praktisch wehrlos ausgeliefert. Auffällig ist die extreme Brutalität, die häufig in regelrechten Gewaltexzessen endete. Die oft wehrlosen, meist alkoholisierten Opfer wurden gefoltert, gequält, gedemütigt, mit Benzin übergossen oder zu Tode getreten. Die Angreifer beleidigten sie als Parasiten, Penner, unwert, asozial und Belastung für die Gesellschaft. Die Täter knüpfen an weit verbreitete und tief verankerte negative Vorurteile gegenüber Wohnungslosen, Alkoholkranken und Langzeitarbeitslosen an. Ihnen wird ein Recht auf Leben aberkannt.

Die Opfer

1991 wurde in Hohenselchow (Märkisch Oderland) der 30-jährige Gerd Himmstädt von sieben Neonazis so schwer mit Baseballschlägern verprügelt, dass er an Hirnblutungen starb. Er war das erste Opfer rechter Gewalt gegen Obdachlose. Es folgten weitere: 1992 der damals 50-jährige Emil Wendland (Neuruppin) und der 52-jährige Rolf Schulze (Lehnin), 1993 der 37-jährige Horst Hennersdorf (Fürstenwalde), der 35-jährige Hans-Georg Jakobson (Strausberg), 1997 der 59-jährige Erich Fisk (Angermünde), 2001 Dieter Manzke (Dahlewitz) und der 61-jährige Klaus-Dieter Harms (Wittenberge) sowie schließlich 2008 der 55-jährigen Bernd Köhler (Templin). axf

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