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Hintergrund: Die Oder

VERLAUF: Der Fluss entspringt im tschechisch-polnischen Odergebirge, einem Ausläufer der Sudeten bei Olmütz. Hinter Ostrau fließt sie nach Polen und erreicht am Zusammenfluss mit der Neiße in Ratzdorf zwischen Eisenhüttenstadt und Guben deutsches Staatsgebiet.

VERLAUF: Der Fluss entspringt im tschechisch-polnischen Odergebirge, einem Ausläufer der Sudeten bei Olmütz. Hinter Ostrau fließt sie nach Polen und erreicht am Zusammenfluss mit der Neiße in Ratzdorf zwischen Eisenhüttenstadt und Guben deutsches Staatsgebiet. Auf 180 Kilometern bildet die Oder die Grenze zwischen Deutschland und Polen. Nach insgesamt 866 Kilometern strömt die Oder ins Stettiner Haff und damit in die Ostsee.

CHARAKTER: Die Oder gilt als "launischer" Fluss. In manchen Sommern muss die Schifffahrt wegen zu niedrigem Pegelstand oft eingestellt werden. Sie kann dann problemlos zu Fuß durchquert werden. Im Winter friert sie rasch von unten nach ob zu und bildet mächtige Eisschollen, die sich an Brücken und Engstellen zu Barrieren auftürmen können.

KATASTROPHEN: Im Sommer 1997 hatten heftige Regenfälle während einer sogenannten 5b-Wetterlage, bei der große Niederschlagsgebiete aus dem Mittelmeerraum ins Odereinzugsgebiet gelangen, ein starkes Hochwasser ausgelöst. In der Ziltendorfer Niederung brach ein Deich. Rund 300 Häuser wurden überschwemmt. Die Schadenhöhe lang bei umgerechnet 331 Millionen Euro. Es gab im Unterschied zu Polen und Tschechien, wo 94 Menschen ums Leben kamen, keine Toten. 1947 hatte im Oderbruch ein Winterhochwasser erhebliche Schäden hinterlassen.

GEFAHR: Das 70 Kilometer nordöstlich Berlins gelegene Oderbruch ist bei einem Hochwasser am stärksten gefährdet. Die vor mehr als 250 Jahren durch ein neues Flussbett entstandene und von 20 000 Menschen bewohnte Ebene liegt teilweise um mehrere Meter unter einem Hochwasserpegel und würde bei einem Deichbruch komplett überflutet werden. 1997 konnte bei Hochwutzen eine Katastrophe in letzter Sekunde durch den Abwurf von Sandsäcken aus einem Hubschrauber verhindert werden.

SCHUTZ: Nördlich und südlich der Stadt Schwedt erstreckt sich der Nationalpark Unteres Odertal. Er besitzt ein Pendant auf polnischer Seite und bietet viele natürliche Überschwemmungsflächen. Hier liegt im Moment der Schwerpunkt bei den Deicharbeiten. Seit 1997 sind rund 90 Prozent aller Oderdämme entlang einer 163 Kilometzer langen Strecke erhöht und verstärkt worden.

NAME: Die Oder verdankt ihren lateinischen Namen Fluvius Viadrus dem griechischen Geografen Ptolemäus. In dem Glauben, dass die Oder nur an einer Stelle in die Ostsee mündet, kennzeichnete Ptolemäus diese Stelle, die heute als Peenestrom bezeichnet wird und nannte sie Viadra (Durchfluss). Daraus wurde die Oder.

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