2020 sollen die ersten Züge erprobt werden: Die S-Bahn hat neue Fahrzeuge bestellt

Berlin - Jahrelang haben die Fahrgäste auf neue S-Bahnen warten müssen, am Dienstag sind sie bestellt worden. Nun hat die Deutsche Bahn 382 Wagen bei Siemens/Stadler geordert. Die ersten zehn Züge sollen 2020 als Vorserien- und Probezüge fahren. Die Lieferzeit reicht bis 2023. Bis auf die elektrische Ausrüstung und die Drehgestelle werden die Züge bei Stadler in Berlin gebaut. Angaben zum Preis gibt es nicht. Es handele sich um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag, teilten Siemens/Stadler nur mit.

340 Wagen werden als jeweils vierteilige, durchgehend begehbare Einheit mit Führerständen an den Enden gebaut; 42 Wagen werden zu Zweierkombinationen zusammengestellt. So können Züge aus zwei, vier, sechs oder acht Wagen gebildet werden. Auch auf dem Ring sollen nach dem Ausliefern der neuen Fahrzeuge vorwiegend Züge mit acht statt wie heute mit sechs Wagen fahren, kündigte Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler am Dienstag an.

Zum ersten Mal werden die Wagen bei der S-Bahn nach einer Vorgabe des Senats klimatisiert. Die Temperatur wird dabei um maximal drei Grad gesenkt. Eine stärkere Kühlung würde durch das häufige Öffnen der Türen verpuffen. Zudem erhalten die Züge ein größeres Mehrzweckabteil jeweils in Fahrernähe. An der vordersten und hintersten Tür einer Einheit wird es eine Spaltüberbrückung zwischen Bahnsteig und Fahrzeug geben. Neu ist ferner eine Videoüberwachung in den Fahrzeugen, in denen es auch mehr Begleitpersonal geben soll.

Die neuen Züge ersetzen die Altbaureihen aus den 1980er-Jahren, die bereits 2017 ausgemustert werden sollten. Weil sich die Ausschreibung für den Ringbahn- Betrieb jedoch um Jahre verzögert hatte, konnte die Bahn die neuen Züge erst jetzt bestellen.K. Kurpjuweit