Eisen-Studie: Die Spree ertrinkt im Eisen
2500 Tonnen Metall werden jährlich angeschwemmt. Der Spreewald ist gefährdet, zeigt eine bisher geheime Studie
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Senftenberg - Es droht noch immer eine rostrote Jahrhundertflut, ein Ökodrama: Und der Kampf gegen die Verockerung der Spree und des Unesco-geschützten Spreewaldes, die in der Region für massive Ängste sorgt, wird den Steuerzahler Millionen kosten. Und zwar jedes Jahr, und zwar auf lange Sicht. Das geht aus der den PNN vorliegenden, bislang von den Verantwortlichen unter Verschluss gehaltenen sogenannten „Eisenstudie“ vom 30. September 2012 hervor.
Das 371-Seiten-Papier belegt das Ausmaß der Gefahr – und es enthält erste konkrete Summen, wie teuer das Ringen für eine saubere Spree und die Bewahrung des Spreewaldes wird. Allein in der Talsperre Spremberg, von der die Spree weiter nach Norden bis zum Spreewald und dann bis Berlin fließt, kommen demnach täglich 6,8 Tonnen „Eisenfracht“ an – im Jahr sind das 2500 Tonnen, was 250 Zehntonner-Lkws entspricht. „Die Talsperre hält das Eisen gegenwärtig noch zurück“, heißt es in dem Papier. Das ist auch die Auskunft des Landesumweltamtes.
Auffällig ist aber ein Wort: noch. Allerdings hat die Talsperre, die regulär allein dem Hochwasserschutz dient, keine Filter. Und es werden nach PNN-Informationen auch keine täglichen Messungen vorgenommen. Das Aktionsbündnis „Klare Spree“ befürchtet, dass wegen des aktuellen Hochwassers und der damit aktuell stärkeren Strömung bereits mehr Eisenwasser die Talsperre passiert hat, als bislang bekannt ist.
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