BÜHNE FREI: Die Stars von Halle 18
Auf dem Messegelände stand die Verleihung des Echos an – erwartet wurde reichlich Prominenz
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Berlin - Bei der Echo-Verleihung im vorigen März hat Robbie Williams noch eine Tagessuite im Ritz-Carlton am Potsdamer Platz bezogen. Auch in diesem Jahr wird der 37-Jährige in der Innenstadt eingecheckt haben, schließlich stand dem britischen Sänger eine lange Nacht bevor. Am Donnerstagabend wurde Williams mit seinen Kollegen von Take That bei der feierlichen Echo-Gala vor 3500 Gästen in einer ausverkauften Messehalle unter dem Funkturm erwartet. Dort wollte die Band ihr neues Lied „Kidz“ vorstellen.
Das 20. Jubiläum der glamourösen Gala mit zahlreichen Show-Acts wie dem Auftritt der Charlottenburger Soulsängerin Joy Denalane lockte noch mehr Stars in die Stadt. Darunter Herbert Grönemeyer, das britische, von Platin-Status gekrönte Duo „Hurts“, A-ha-Sänger Morten Harket als Laudator, die mit sieben Echos am häufigsten nominierte Band „Unheilig“ und Lena Meyer-Landrut. Die 19-jährige Grand-Prix-Gewinnerin von 2010 war bereits am Tag zuvor in Berlin angekommen und hatte einen Shoppingbummel auf dem Ku’damm unternommen; sie soll in einem Hotel am Joachimstaler Platz wohnen. Am Mittwochabend traf Lena, die für fünf Echos nominiert war, Stargeiger David Garrett vor dem „Grill Royal“ in der Friedrichstraße und tauschte freundschaftliche Küsschen mit ihm aus. Bei einem Charity-Dinner zugunsten der Stiftung „Musik Hilft“ wurden dort an diesem Abend bereits sechs der insgesamt 25 von der Deutschen Phono-Akademie ausgelobten Musikpreise vergeben. Silbermond erhielten den Ehren-Echo für die Unterstützung verschiedener sozialer Projekte, die Auszeichnung „Erfolgreichstes Produzententeam National“ ging an die Band „Unheilig“ und ihren Sänger, der Graf und auch Garrett nahm einen Echo in Empfang – für die „Erfolgreichste DVD-Produktion National“.
So blieben 19 Echos für die von der ARD übertragene und von der Musik-Kabarettistin Ina Müller moderierte Verleihung in der Halle 18 der Messe Berlin. Zu den Nominierten zählten auch Phil Collins, Amy Macdonald, Mando Diao, Peter Maffay, der Friedrichshainer Elektro-Musiker Paul Kalkbrenner – und in der Kategorie „Volkstümliche Musik“ einmal mehr die Kastelruther Spatzen. In der Geschichte des Echos ist die Südtiroler Schlagergruppe mit 13 gewonnenen von insgesamt über 450 vergebenen Echos Spitzenreiter. Mit acht Echos gefolgt von Herbert Grönemeyer, der angekündigt hatte, am Donnerstag seine neue Single „Schiffsverkehr“ vorzustellen und auch als Laudator für den neuen Radio-Echo geladen war. Eine Gewinnerin stand schon vorab fest: Die 60-jährige Musikerin und Produzentin Annette Humpe, unter anderem kreativer Kopf und Sängerin der ehemaligen Berliner Band Ideal und des Musikprojekts Ich + Ich, wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Dass es einmal so viele Kategorien werden würden, hätten sich die Gründer des Musikpreises, darunter der heutige Produktionsleiter der Verleihung, Gerd Gebhardt, wohl nicht vorgestellt. Denn vor 20 Jahren fing alles klein an: Nach dem Start 1992 in Köln, wo die Scorpions vor 450 Gästen und mit allen 60 beteiligten Künstlern ihr „Wind of Change“ sangen, wurden die damals 15 Echos 1993 zunächst einmalig Berlin verliehen. Im Varietétheater Wintergarten an der Potsdamer Straße in Tiergarten stellte der frisch gebackene Echo-Preisträger Phil Collins spontan einen Scheck über 100 000 Deutsche Mark zugunsten der Aids-Stiftung aus. Erst 2001 kam der Echo nach Stationen in Frankfurt am Main, München und Hamburg nach Berlin zurück – und blieb für die kommenden zehn Jahre. Ob die Verleihung allerdings weiterhin in Berlin stattfindet, ist offen. In der Funkturm-Lounge sprach Gebhardt am Mittwoch von anderen „starken Bewerbern“, die als zukünftige Austragungsorte in Betracht kommen könnten. Allerdings hatte es ähnliche Aussagen auch früher schon mal gegeben.
19 Auszeichnungen sollten am Donnerstagabend auf der Echo- Gala in Halle 18 unterm Funkturm feierlich
übergeben werden.
Robbie Williams wollte mit seiner Band Take That die neue Single
„Kidz“ singen – nominiert war er außerdem.
Lena Meyer-Landrut konnte gleich auf vier Preise hoffen. Am Mittwoch hatte sie bereits im „Grill Royal“ gefeiert.
Ebenfalls als Favorit
wurde vorab Der Graf,
stimmgewaltiger Frontmann der Düsterband
Unheilig, gehandelt.
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