zum Hauptinhalt

Brandenburg: Die Tochter im Stahlkäfig gehalten

Jüterbog - Im Land Brandenburg wurde am Mittwoch ein weiterer Fall bekannt, bei dem ein Kind jahrelang versteckt wurde. Der Landkreis Teltow-Fläming und das Landgericht Potsdam bestätigten, dass die Polizei bereits im Jahre 2000 ein damals ebenfalls 13-jähriges behindertes Mädchen aus einem Käfig in der elterlichen Wohnung in Jüterbog befreit hatte.

Stand:

Jüterbog - Im Land Brandenburg wurde am Mittwoch ein weiterer Fall bekannt, bei dem ein Kind jahrelang versteckt wurde. Der Landkreis Teltow-Fläming und das Landgericht Potsdam bestätigten, dass die Polizei bereits im Jahre 2000 ein damals ebenfalls 13-jähriges behindertes Mädchen aus einem Käfig in der elterlichen Wohnung in Jüterbog befreit hatte. In den Archiven der Polizei findet man dazu aber keine Meldung – der Fall wurde nie publik gemacht.

Das Mädchen Mandy lebte mindestens vier Jahre in einem einen Meter breiten und 1,80 Meter langen Metallverließ mit Gitterstäben bis zur Zimmerdecke. Zweimal am Tag soll es lediglich Grießbrei bekommen haben. Das Mädchen trug Windeln und konnte nicht laufen. Erst im Oktober 2008 kam es vor dem Landgericht Potsdam zur Anklage gegen die Eltern, die gemeinsam zehn Kinder haben. Während der Vater vom Vorwurf der Misshandlung freigesprochen wurde, erhielt die für vermindert schuldfähig eingeschätzte Mutter eine Geldstrafe von 250 Euro.

Beide bestritten eine Schuld am Zustand ihrer Tochter, den ein Gutachter als „lebensgefährlich unterversorgt“ beurteilt hatte. Seit 2002 lebt Mandy nicht mehr bei ihren Eltern.

Viel strenger hatte das Landgericht Neuruppin Ende 1996 geurteilt, als es eine Mutter und deren Lebensgefährten für die Misshandlung des 14-jährigen Jungen Monthy zu dreieinhalb beziehungsweise fünf Jahren Gefängnis bestrafte. Monthy war im Dorf Laaske mehrfach stundenlang in einem ungeheizten Keller so streng am Hals angekettet worden, dass er sich nicht bewegen konnte. Erst die von Nachbarn verständigte Polizei befreite ihn von seinen Erziehungsberechtigten, die ihn unter anderem eine ganze kalte Nacht aufrecht stehend in einem Hundezwinger angekettet hatten.ste

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })