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Brandenburg: Die Tropen sind umgebaut „Tropical Islands“ nach Umbau wiedereröffnet

Vor allem am Angebt für Kinder wurde gearbeitet

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Der zweimonatige Umbau des Freizeitparks „Tropical Islands“ in Brand hat vor allem einer bislang vernachlässigten Besuchergruppe genutzt: den Kindern. Sie können nun in einem eigenen Bereich herumtoben, springen, klettern, spielen und Tretauto fahren. Außerdem lockt die mit einem 26 Meter hohen Turm längste Wasserrutsche Europas. Für die allerkleinsten Gäste entstand eine Planschwelt. Am gestrigen ersten Öffnungstag nach dem Umbau herrschte bei den Kindern beste Stimmung. Schon in den ersten vier Stunden passierten fast 3000 Besucher die Kassen.

In der einst für den Bau riesiger Luftschiffe gebauten Halle können sich gleichzeitig maximal 8000 Menschen aufhalten, ab 5000 Personen sinkt aber erfahrungsgemäß das Stimmungsbarometer. Gelegentlich musste die rund 70 Kilometer südlich Berlins gelegene Halle bereits wegen Überfüllung schließen, zuletzt bei schönstem Wetter im August – allerdings war es auch oift genug gähnend leer geblieben im märkischen Tropenabklatsch.

Geschäftsführer Ole Bested Hensing erklärt die seltsame Anziehungskraft einer Tropenhalle, wenn es draußen nicht weniger warm ist, so: „Nur sechs Prozent der Gäste entscheiden sich spontan für einen Besuch. Die übergroße Mehrheit plant den Ausflug eine längere Zeit vorher.“ Nun dürften die Kinder ihre Eltern öfter als bisher zu einem Besuch in der tropischen Erlebniswelt drängen. Genau darauf zielten die Umbauarbeiten ab.

Für rund 15 Millionen Euro entstanden seit Anfang November nicht nur die Kinderbereiche. Das Geld steckt auch in einem neuen Eingangsbereich mit 4600 Schließfächern statt vorher 3000, in einer kleinen Ladenstraße und vor allem in einer veränderten Fußbodengestaltung: Steinfliesen ersetzen jetzt den vorherigen kahlen Beton. Erweitert wurde außerdem das – häufig als zu teuer kritisierte – Gastronomieangebot. „Allerdings mussten wir von unserem Plan verabschieden, mehr exotische Speisen anzubieten“, meinte Geschäftsführer Hensing. „Die meisten Besucher wollen nach wie vor ein Schnitzel.“

Mit der gestrigen Wiedereröffnung sind die Arbeiten in der Halle und in ihrer Umgebung aber noch nicht abgeschlossen. Anfang Juli soll ein tropischer Wellnessbereich mit acht unterschiedlichen Saunen eröffnen. Der Umbau erfolgt diesmal ohne Schließung. Ab 2009 soll das Übernachtungsproblem gelöst sein. Dann stehen in Ferienhäusern und einem Hotel rund 5000 Betten zur Verfügung. Derzeit gibt es 180 Plätze in Zelten.

An Geld mangelt es dem malaysischen Mutterkonzern Tanjong offenbar nicht. Er hat den eigenwilligen brandenburgischen Freizeitpark zum Pilotprojekt für ähnliche Vorhaben in anderen Ländern Europas, Asiens und Nordamerikas erklärt. 26 Millionen Euro stellte Tanjong nach Angaben von Hensing für die Umbauarbeiten zur Verfügung. Dazu gab es öffentliche Fördergelder von 17 Millionen Euro. Diese Finanzspritze hatte trotz Kritik verschiedener Politiker alle brandenburgische Gremien passiert. Begründet wurde dies unter anderem mit den rund 500 Arbeitsplätzen bei Tropical Islands und den großen Effekten für den Tourismus im südlichen Berliner Umland sowie im nahen Spreewald. Ursprünglich hatte der Investor vollmundig angekündigt, ohne öffentliche Gelder auszukommen. Nun haben die Steuerzahlen nicht nur Straßenanbindung und Parkplätze sondern auch einen Teil des Innenumbaus bezahlt.

Gestern Abend erlebte die neue Show des Magiers Jan Rouven ihre Voraufführung. Die offizielle Premiere auf der „Insel“ im so genannten Südseebadebecken ist am Freitag. Danach wird sie täglich um 19.30 Uhr gezeigt. Sie ist im Eintrittspreis von 19,50 Euro (in den Ferien fünf Euro Aufschlag) für Erwachsene und von 16,60 Euro für Kinder (Aufschlag 3 Euro) enthalten. Der Aufenthalt ist unbegrenzt, kann also mehr als 24 Stunden dauern.

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