Brandenburg: Die „ungeliebte“ Potsdamer Neue Synagoge
Umgang mit historischer Verantwortung Am 17. März 2005 gründete sich der Bauverein Neue Synagoge Potsdam e.
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Umgang mit historischer Verantwortung Am 17. März 2005 gründete sich der Bauverein Neue Synagoge Potsdam e. V. Ich nahm an der Gründungsversammlung teil und trat dem Verein als eines der Gründungsmitglieder bei. Erstaunt war ich, wie viele Potsdamer und Brandenburger Prominente, die sonst bei jedem noch so zweifelhaften Wiederaufbauprojekt die Öffentlichkeit suchen, bei diesem Anlass nicht zugegen waren. Es ist beschämend, wie mit der historischen Verantwortung für das Geschehene in unserer Stadt umgegangen wird, vor allem von Seiten der so genannten Würdenträger, Prominenten, Honoratioren und Politiker. Seit fast einem Jahrzehnt setzen sich einige Wenige für das wieder erstandene jüdische Leben und die Wiedererrichtung einer Potsdamer Synagoge ein, gegen die Ignoranz und den Unwillen der von mir genannten „High Society“. Wenn es unter den Reichen und Schönen, Einflussreichen und Mächtigen in Potsdam einen Willen gäbe, die Synagoge wieder aufzubauen, dann hätten sie sich bei der Gründung des Wiederaufbauvereins blicken lassen. Von schon gesammelten und bereitstehenden Millionen ist nichts zu hören. Wenn nur ein Zehntel der Kraft und des Engagements aufgewändet worden wäre, das für Stadtschloss, Garnisonkirche, Sichtachsen und andere überkommene Merkwürdigkeiten aufgebracht wird, dann stünde die Synagoge schon längst und zwar in historischer Gestalt am Originalstandort. Falk Richter, Potsdam
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