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Fast wäre es eine Punktlandung geworden - doch dann scheiterte der von Brandenburg favorisierte Flughafenstandort Sperenberg an der geplatzten Länderfusion mit Berlin.

© dpa

Geheimabkommen zum Hauptstadtflughafen: Diepgen: Sperenberg war eine Option

Brandenburg hatte offenbar versprochen, die Mehrkosten für die Anbindung nach Sperenberg im Zweifen zu übernehmen. Das sagt der frühere Berliner Bürgermeister Eberhard Diepgen heute.

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Berlin - Eberhard Diepgen, ehemals Regierender Bürgermeister von Berlin, hat bestätigt, dass er sich 1995 auch einen neuen Großflughafen in Sperenberg vorstellen konnte anstatt in Schönefeld. „Sperenberg war eine Option. Und ich wollte möglichst einen Konsens mit Brandenburg“, sagte Diepgen dieser Zeitung. Der CDU-Politiker hatte sich wie berichtet 1995 mit Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe auf diese Möglichkeit verständigt – „unter bestimmten Bedingungen“, wie Diepgen anfügte. So habe Brandenburg versprochen, im Zweifel die Mehrkosten für die Verkehrsanbindung des 40 Kilometer südlich von Berlin liegenden Standorts zu übernehmen. Nach der geplatzten Länderfusion sei Stolpe aber zu ihm gekommen und habe gesagt: „Jetzt kann ich das nicht mehr.“

Alles scheiterte mit der geplatzten Länderfusion. Deshalb hätten sie sich dann für Schönefeld entschieden. Diepgen bezeichnete eine neue Standortdebatte als „pure Zeit- und Energieverschwendung“. Wichtiger seien die Fertigstellung des BER und ein besserer Lärmschutz. „1996 war klar: Beim Lärmschutz muss geklotzt, nicht gekleckert werden.“ An diesem Donnerstag oder Freitag verhandelt das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Klagen für einen besseren Schallschutz in Schönefeld. (ide)

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