Brandenburg: Drama: Mann verbrennt im Rollstuhl Berliner Feuerwehr kann Behinderten nicht retten
Berlin - Es war eine Nacht, die die Anwohner in Heiligensee so schnell nicht vergessen werden. Am frühen Sonntagmorgen stand das Haus am Platenhofer Weg 25 in Flammen.
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Berlin - Es war eine Nacht, die die Anwohner in Heiligensee so schnell nicht vergessen werden. Am frühen Sonntagmorgen stand das Haus am Platenhofer Weg 25 in Flammen. Immer wieder wählten Nachbarn den Feuerwehrnotruf. Doch die Beamten konnten den im Haus lebenden Rentner nicht mehr retten: Ein 68-jähriger Mann verbrannte in seinem Rollstuhl im Obergeschoss des Mehrfamilienhauses. Laut Zeugenaussagen war der Verstorbene ein schwer kranker pensionierter Lehrer. Ein Ehepaar, das im Erdgeschoss des Hauses in der gutbürgerlichen Gegend in Reinickendorf lebt, konnte die Polizei am Sonntag nicht erreichen, das Paar befand sich offenbar im Urlaub.
Bei dem Einsatz handelte es sich nach Auskunft des Feuerwehrlagedienstes um einen in dem Ausmaß ungewöhnlich tragischen Fall. Der erste Notruf war gegen 5.14 Uhr eingegangen. Die Zentrale habe sofort Feuerwehrleute an den Einsatzort geschickt, hieß es. Daraufhin gingen weitere Anrufe ein: Sie berichteten von dem hilflosen Mann, von Flammen, Hitze, Knacken und Explosionen. Die Feuerwehr orderte daraufhin unverzüglich Notarzt und weiteres technisches Gerät nach, die Hilfe kam jedoch zu spät.
Einem Feuerwehrsprecher zufolge müssen die Flammen sehr schnell um sich gegriffen haben. Die Retter fanden die Leiche im Rollstuhl vor. Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt, aus welchem Grund das Feuer in der Nacht ausgebrochen war. Bei den Untersuchungen wird die Kripo auch prüfen, ob eine der Alarmmeldungen von einem Hausnotrufdienst ausgegangen ist.
Solche mit Einsatzzentralen verbundene Notrufsysteme bieten zahlreiche Wohlfahrtsverbände an, die Geräte mit Knöpfen kann man etwa um den Hals hängen oder wie eine Uhr tragen. Teils übernehmen die Pflegekassen die Kosten. Im Schnitt besitzen 2,3 Prozent aller Deutschen über 65 Jahre ein Alarmgerät.
Wie es beim Feuerwehrlagedienst hieß, haben Beamte nach solchen Einsätzen die Möglichkeit, auch anonym und ohne Kenntnis von Kollegen, Psychologen eines Nachsorgeteams aufzusuchen. Feuerwehrleute würden sich heute zunehmend ohne Gesichtsverlust vor Kollegen an solche Experten wenden. Traumata-Hilfe würden auch Beamte als Gruppe vor allem dann in Anspruch nehmen, wenn Kinder tot oder verstümmelt geborgen wurden mussten. PNN
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