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Brandenburg: Dritter Brand: Busse rollen weiter

Berlin - Nach dem Brand eines Busses am Mittwoch auf der Grünauer Straße in Berlin-Köpenick hat die BVG angeordnet, bei Fahrzeugen dieses Typs vor dem Verlassen der Betriebshöfe besonders gründlich die Filter am Kompressor zu überprüfen. Aus dem Verkehr gezogen werden diese Busse nach Angaben von BVG-Sprecherin Petra Reetz nicht, obwohl bereits der dritte Bus dieser Bauart ausgebrannt ist.

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Berlin - Nach dem Brand eines Busses am Mittwoch auf der Grünauer Straße in Berlin-Köpenick hat die BVG angeordnet, bei Fahrzeugen dieses Typs vor dem Verlassen der Betriebshöfe besonders gründlich die Filter am Kompressor zu überprüfen. Aus dem Verkehr gezogen werden diese Busse nach Angaben von BVG-Sprecherin Petra Reetz nicht, obwohl bereits der dritte Bus dieser Bauart ausgebrannt ist. 205 Citaro-Busse hat die BVG, darunter sind 96 aus der Lieferung von 2002, aus der alle in Brand geratenen Fahrzeuge stammen.

Nach einem Brand am 2. Mai auf der Wallstraße in Mitte war als Ursache ein verstopfter Filter ermittelt worden; statt Luft habe der Kompressor dann Öl angesaugt, das sich schließlich entzündet habe, sagte Reetz. Die Brandursache vom Mittwoch stehe aber noch nicht fest. Noch sei das Fahrzeug von der Polizei, wie in solchen Fällen üblich, beschlagnahmt. Erst nach der Freigabe könnten Gutachter das Wrack untersuchen.

Auf das Ergebnis dieser Ermittlungen wartet auch der Hersteller Evobus, der zum Daimler-Konzern gehört. An eine Rückrufaktion denke man derzeit nicht, sagte ein Evobus-Sprecher in Stuttgart. Weltweit seien fast 25 000 Busse dieses Typs unterwegs, Auffälligkeiten habe es nicht gegeben. Wartungsmängel habe es bei der BVG nicht gegeben, sagte Reetz. Dies hätten die Gutachten nach dem Brand vom Mai eindeutig ergeben. Die BVG schicke die Busse alle sechs Wochen zur Kontrolle in die Werkstatt; alle drei Monate erfolge eine gründliche Überprüfung. Sollte sich jetzt herausstellen, dass der Brand vom Mittwoch ebenfalls durch einen verstopften Filter verursacht worden ist, müsse sich der Hersteller sicher „etwas einfallen“ lassen. Sollten Umrüstungen erforderlich werden, habe man auch über die Verteilung der Kosten zu reden, sagte Reetz weiter. Abstriche an der Bestellung von 144 weiteren Citaro-Bussen werde es aber nicht geben.

Pannen an Bahnen und Bussen haben sich in letzter Zeit gehäuft. Weil Achsen nicht so lange hielten wie gefordert, musste die BVG an ihren modernsten U-Bahnen Teile vorzeitig wechseln, was zu Einschränkungen im Betrieb führte. Auch die S-Bahn muss gleich wegen mehrerer Konstruktionsfehler ihre erst Mitte der 90er Jahre angeschafften Züge häufiger in die Werkstatt bringen als vorgesehen. Zweifel an der Sicherheit der Fahrzeuge haben aber weder die BVG noch die S-Bahn. Klaus Kurpjuweit

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