Brandenburg: Dümmer als die Polizei erlaubt Polizei entkräftet Thilo Sarrazins Behauptungen
Der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin ist nicht nur Autor umstrittener Bücher zu Migranten in Deutschland, sondern auch Zeitschriften-Kolumnist: In der Schweizer „Weltwoche“ schreibt er jeden Monat den „Brief aus Berlin“. Anfang Dezember ging es darin um die Berliner Polizei.
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Der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin ist nicht nur Autor umstrittener Bücher zu Migranten in Deutschland, sondern auch Zeitschriften-Kolumnist: In der Schweizer „Weltwoche“ schreibt er jeden Monat den „Brief aus Berlin“. Anfang Dezember ging es darin um die Berliner Polizei. Dort, so Sarrazin, habe sich eine „ungesetzliche neue Praxis“ herausgebildet, die türkisch- und arabischstämmige Bewerber bevorzuge.
Doch die Polizei entkräftet seine Behauptungen: So behauptet Sarrazin, es sei keine Voraussetzung mehr für Polizei-Anwärter, die deutsche Sprache zu beherrschen. Doch Polizeisprecher Stefan Redlich sagt: „Die Sprache ist für Polizisten von zentraler Bedeutung und ihre wichtigste Waffe. Wer Polizist werden möchte, muss ausbildungs- und studienfähig Deutsch können.“ Das sei ein K.-o.-Kriterium bei der Auswahl.
Ebenso haltlos ist Polizeisprecher Stefan Redlich zufolge die Behauptung, Polizeibewerber in Berlin müssten heute nicht mehr zehn, sondern nur fünf Jahre straffrei sein: „Es gibt und gab nie einen festen Zeitrahmen, in dem angehende Polizisten keine Straftaten begangen haben dürfen. Eine Vielzahl von Faktoren werden abgewogen, wenn ein Bewerber früher straffällig war: die Art des Delikts, das Verhalten nach der Tat, das damalige Alter des Bewerbers ...“
Seit Jahren steigt der Anteil von Bewerbern mit Migrationshintergrund bei der Berliner Polizei; er lag im Herbst 2014 im mittleren Dienst bei rund einem Drittel und im gehobenen bei über einem Viertel aller Bewerber. 23 Prozent der angenommenen Bewerber im mittleren Dienst und 17 Prozent im gehobenen Dienst haben einen Migrationshintergrund. So sollen nachwachsende Migrantengenerationen besser integriert werden. Bodo Straub
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