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Red Devils in Brandenburg: Eberswalder Rocker-Chef verhaftet
Wegen Schutzgelderpressung griffen die Beamten zu: Der Chef der Eberswalder "Red Devils", einem Unterstützerklub der Hells Angels, ist bereits wegen verschiedener Delikte bekannt.
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Eberswalde/Frankfurt (Oder) - Der Chef der Eberswalder Rockergruppe „Red Devils“ ist wegen Schutzgeld-Erpressung festgenommen worden. Wie die Polizei am Freitag in Frankfurt (Oder) mitteilte, erließ das Amtsgericht Haftbefehl gegen den 27-Jährigen. Er kam in Untersuchungshaft. Die „Red Devils“ sind ein Unterstützerklub der „Hells Angels“ und somit als „polizeilich relevant“. Zivilfahnder hatten den Chef bereits einige Zeit im Visier. Als er am Mittwochabend erneut in Eberswalde Schutzgeld von einem Opfer verlangte, klickten laut Polizei die Handschellen. Beamte nahmen ihm das gerade erhaltene Bargeld ab. Der 27-Jährige ist wegen verschiedener Gewaltdelikte bereits polizeibekannt.
Wie die regionalen Klubs der Hells Angels werden auch die einzelnen Ableger der Red Devils als Charters bezeichnet. Derzeit sollen rund 130 internationale Charter in insgesamt 16 Ländern existieren, wobei der Klub in Europa den Schwerpunkt auf Deutschland, die Niederlande und Skandinavien legt. Die Mitglieder tragen in ihren Logos (Patches) und der Klub-Bekleidung die Farben Rot und Weiß. Auch der Eberswalder Rocker-Chef trug bei seiner Festnahme ein rotes T-Shirt mit einem großen Teufelskopf darauf, dem Logo der Red Devils. Außerdem stand auf dem T-Shirt der Name seines Charters. Das Tragen derartiger Bekleidung dokumentiert die Zugehörigkeit und dient neben zum Teil martialischem Auftreten in der Öffentlichkeit der Machtdemonstration.
Außer Schutzgelderpressung werden den Mitgliedern der Red Devils auch vorgeworfen, im Drogen- und Rotlichtmilieu tätig zu sein sowie Waffen- und Menschenhandel zu betreiben. 2008 waren zwei Mitglieder der Red Devils in Hennigsdorf (Oberhavel) an einer Schießerei beteiligt. Später stellte sich heraus, dass die beiden zudem seit Langem verdächtigt worden waren, zu einem Drogenhändlerring zu gehören. Die beiden saßen in einem Wagen, aus dem auf ein anderes Auto geschossen wurde. Am darauffolgenden Morgen konnten der damals 35-jährige Bernd K., Vize-Präsident des Rockerklubs „Red Devils MC Berlin“, und der ebenfalls den Red Devils zugeordnete damals 27-jährige Rene W. aus Oberhavel verhaftet werden. (mit dpa).
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