Brandenburg: Ehemalige DDR-Heimkinder bekommen Anlaufstelle
Potsdam - Opfer der DDR-Heimerziehung haben bald auch in Brandenburg eine Anlaufstelle. Eine bei der Diktaturbeauftragten Ulrike Poppe angesiedelte Beratungsstelle soll zum 1.
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Potsdam - Opfer der DDR-Heimerziehung haben bald auch in Brandenburg eine Anlaufstelle. Eine bei der Diktaturbeauftragten Ulrike Poppe angesiedelte Beratungsstelle soll zum 1. Juli eingerichtet werden. Dort sollen Betroffenen bei der Aufarbeitung ihrer Lebensgeschichte, bei der Suche nach Akten und beim Zugang zu Hilfeleistungen unterstützt werden. Einer Gesetzesänderung stimmten sämtliche Abgeordnete bei einer ersten Lesung am Mittwoch zu. Am Donnerstag soll die Novelle verabschiedet werden.
Viele der 75 000 Kinder und Jugendlichen, die in DDR-Heimen untergebracht waren, hätten Zwang und Gewalt erlitten, sagte Jugendministerin Martina Münch (SPD). Manche Betroffene litten immer noch an den Folgen. Sie hoffe, dass die Folgeschäden mit der Einrichtung der Beratungsstelle gelindert werden könnten. Das Unrecht, das Kindern und Jugendlichen in den Heimen geschehen sei, sei für sie das dunkelste Kapitel der DDR-Geschichte, sagte Poppe. Die Redner der Opposition begrüßten die Einrichtung der Beratungsstelle, auch wenn sie bemängelten, dass dies nicht schon früher passiert ist. Grünen-Fraktionschef Axel Vogel sagte, es sei höchste Zeit, dass die Opfer gesellschaftlich rehabilitiert würden. „Es war viel zu lange viel zu still.“ dapd
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