Brandenburg: Ein Fürstentum an der Spree
Liechtenstein ist hier erstaunlich präsent – bald auch auf der Tourismusbörse
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Berlin - Von außen sieht das Botschaftsgebäude imposant aus, mit der riesigen Fensterfront und der Flagge überm Eingang. Aber die Flagge ist nicht die von Liechtenstein. Sondern von Chile, der lateinamerikanische Staat hat hier ebenfalls seine Vertretung. Der Botschafter Liechtensteins residiert oben im sechsten Stock in zwei Zimmern. „Zwei großen Zimmer“, sagt Katrin Bastian und grinst. Sie ist die wissenschaftliche Referentin des Botschafters. Mit der Sekretärin sind sie zu dritt. Das ist nicht viel Personal, um die ganzen Presseanfragen zu bewältigen, die seit Bekanntwerden des Steuerskandals hier eintreffen. Rund ein Dutzend Liechtensteiner leben derzeit in Berlin, schätzt Katrin Bastian. Trotzdem ist der Zwergstaat mit seinen 35 000 Bürgern – das ist ein Siebtel der Einwohnerzahl Lichtenbergs – in Berlin erstaunlich präsent. Da ist nicht nur die Filiale der Liechtensteiner LGT-Bank am Kurfürstendamm – ja, den Namen des Kreditinstituts kennt man aus der Zeitung. „Vor allem im kulturellen Bereich gibt es viel Austausch“, sagt Katrin Bastian. Da ist der regelmäßige Kulturaustausch zwischen dem Fürstentum und Treptow. Auch ein Lehrstuhl an der Theologischen Fakultät an der Humboldt-Universität wird mit Geld aus Liechtenstein finanziert – natürlich ein katholischer Lehrstuhl, die Bewohner des Fürstentums sind schließlich zu 80 Prozent katholisch.
Der bekannteste Liechtensteiner in Berlin ist der Botschafter selbst. Prinz Stefan von Liechtenstein, ein Verwandter des Staatsoberhaupts Fürst Hans-Adam II. Aber nur ein ganz entfernter, sagt Bastian.
In zwei Wochen soll es dann eine Premiere geben: Das Fürstentum wird sich auf der Internationalen Tourismusbörse unterm Funkturm präsentieren, Halle 17, Stand 104. Sebastian Leber
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