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Sitzgelegenheit. Die Deutsche Bahn will bald auch in Regionalzügen reservierbare Plätze anbieten.

© Andreas Klaer

Region Berlin-Brandenburg: Ein sicherer Platz im Regio

Die Bahn testet eine Platzgarantie in Regionalzügen in Berlin und Brandenburg. Das Angebot richtet sich vor allem an Pendler.

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Berlin/Brandenburg – Stehend im Zug bis an die Ostsee fahren: Diese Tortur müssen Fahrgäste vielleicht bald nicht mehr ertragen. Die Bahn testet jetzt eine Sitzplatzreservierung auch in Nahverkehrszügen. Den ersten Versuch in der Region Berlin-Brandenburg soll es Mitte 2017 auf der Linie RE 6 zwischen Berlin und Wittenberge geben, Prignitz-Express genannt, kündigte der Marketingregionalleiter der Bahn, Renado Kropp, jetzt an.

Begonnen wird der Test Anfang des Jahres auf der Verbindung Cottbus–Leipzig. Bewährt sich das System, soll es auch auf den Ostsee-Linien RE 3 nach Stralsund und Rostock eingeführt werden, deren Züge vor allem an den Wochenenden im Sommer häufig überfüllt sind. Auch der Warnemünde-Express komme dafür infrage, sagte Kropp.

Wunschplatz für 40 Euro pro Jahr

Das Angebot richte sich vor allem an Pendler, sagte Kropp. Abo-Kunden könnten sich für 40 Euro ein Jahr lang ihren Wunschsitzplatz im Zug reservieren. Aber auch Einzelreservierungen für Gelegenheitsfahrer sind möglich – zum Preis von einem Euro.

Die reservierten Plätze, zunächst weniger als zehn Prozent, werden in gekennzeichneten Bereichen vorgehalten. Anzeigen an den Sitzen sind nicht möglich. Es könne sein, dass es dann zu Konflikten komme, wenn der Platz bereits besetzt sei, sagte Kropp. Das Reservieren erfolge ähnlich wie das Aussuchen von Plätzen im Flugzeug per App im Internet. Bei einem Erfolg könne es auch für Fahrräder eingeführt werden, sagte Kropp.

IRE zwischen Berlin und Hamburg wird vermutlich gestrichen

Abschied nimmt die Bahn dagegen eventuell von ihrem Billigzug IRE zwischen Berlin und Hamburg, bei dem die einfache Fahrt 19,90 Euro kostet. Wegen Bauarbeiten könne der Zug im Sommer nicht über Uelzen fahren. Ohne Zwischenhalte in Salzwedel, Uelzen und Lüneburg sei der Zug aber nicht wirtschaftlich. Man suche noch nach einer Lösung, sagte Kropp. Finde man keine, würde der IRE wahrscheinlich gestrichen.

Noch keine Lösung gibt es auch für die Verbindung Berlin–Breslau. Der von Berlin und Brandenburg sowie dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg organisierte „Kulturzug“ zum Preis von 19 Euro je Fahrt an Wochenenden und Feiertagen ist nur bis 8. Januar finanziell gesichert. Da die Nachfrage die Erwartungen erheblich übertroffen habe, versuche man, das Angebot zu erhalten, sagte Kropp.

Ab Dezember halten Züge auch in Griebnitzsee

Fest steht, dass mit dem Fahrplanwechsel im Dezember Züge der Linien RB 21/22 auf der Fahrt von Berlin Richtung Potsdam auch in Griebnitzsee halten, wo bisher nur Richtung Berlin gestoppt wird. Erst jetzt ist auch für die Gegenrichtung ein Bahnsteig gebaut worden. Nachteil: Um durch den zusätzlichen Halt keine Fahrzeit zu verlieren, stoppen die Züge Richtung Potsdam abwechselnd nicht mehr in Charlottenburg und Wannsee. 

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