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Brandenburg: Ein Wetter für Elefanten

Der milde Winter bringt viel Regen – und erste Leiden für Allergiker

Berlin/Potsdam - Die schlechte Nachricht: Voraussichtlich wird es heute weiter regnen. Die gute: So starke Niederschläge wie am Wochenende sind nicht zu erwarten. Außerdem „tötet“ der Regen die Pollen. Die sind für viele nämlich bereits zum Problem geworden. Das milde Wetter lässt Frühblüher sprießen – und Allergiker leiden.

Schwankungen in der Blütezeit gelten unter Botanikern als normal. Bis zu zwei Monate kann sich das Knospen verschieben, sagt Gesche Hohlstein. Die Biologin aus dem Berliner Botanischen Garten sorgt sich nicht um die Frühblüher. Bäume und Sträucher, die Blätter austreiben, haben einen hohen Zuckeranteil in ihren Zellen. Das wirkt wie ein natürlicher Gefrierschutz. So können sie auch einen plötzlichen Wintereinbruch überleben.

„Deutlich über dem Soll“ beziffert Jens Hoffmann die Temperaturen, die etwa so hoch sind wie im Januar 2007. Der Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst macht einen Unterschied von rund neun Grad plus gegenüber dem Mittel für die Rhein-Main-Region aus. Auf lange Sicht gerechnet seien solche Abweichungen nicht ungewöhnlich. Beachtlich findet Hoffmann jedoch, dass die zweistelligen Temperaturen am vergangenen Wochenende fast flächendeckend in Deutschland gemessen wurden. Schuld daran ist eine so genannte Westwetterlage. Am Sonnabend und Sonntag fiel in Berlin und in der Region so viel Regen wie sonst im ganzen Monat. Rund 45 Liter pro Quadratmeter maß der Deutsche Wetterdienst in 48 Stunden – insgesamt kommen im Januar im Durchschnitt 43 Liter vom Himmel. Ab heute soll ein Tiefdruckgebiet durch Deutschland ziehen, das polare Meeresluft mit sich bringt. Im Bergland kann das sogar zu Schnee führen. Die Schneefallgrenze kann bis ins Flachland absinken, die Niederschläge lassen aber allmählich nach. Die Tiefstwerte liegen zwischen 2 und 5 Grad. Heute fällt von der Märkischen Schweiz bis in die Niederlausitz noch etwas Schnee oder Schneeregen, in den übrigen Regionen Brandenburgs ist es bereits trocken.

Einigen freilich macht das schlechte Wetter überhaupt nichts aus – ja, sie haben sogar ihren Spaß dabei. Vor allem bei plötzlich einsetzendem Regen spielen die Elefanten im Berliner Zoo in den Pfützen, berichtet der Tierarzt André Schüle. Christina Kohl (mit dpa)

Christina Kohl (mit dpa)

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