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Brandenburg: Eine Feier für den Dom zu Brandenburg Feiern um 850 Jahre „Wiege der Mark“

Brandenburg an der Havel - Ein halbes Jahr lang soll das 850-jährige Bestehen des Doms zu Brandenburg an der Havel gefeiert werden. Das heute evangelische Gotteshaus habe kulturhistorisch gesehen überregionale Bedeutung.

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Brandenburg an der Havel - Ein halbes Jahr lang soll das 850-jährige Bestehen des Doms zu Brandenburg an der Havel gefeiert werden. Das heute evangelische Gotteshaus habe kulturhistorisch gesehen überregionale Bedeutung. Es gelte als „Wiege der Mark“ und Startpunkt der Christianisierung der Region, sagte Domkurator Cord-Georg Hasselmann am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des Programms. Zudem sei der Brandenburger Dom eine wichtige Stätte der Reformation gewesen. So habe Martin Luthers „Vorgesetzter“, Bischof Hieronymus Schulz (1460–1522), seinen Sitz hier gehabt. Der Reformator habe deshalb im Jahr 1517 seine 95 Thesen in einem Brief auch an den Dom zu Brandenburg an der Havel geschickt. „Leider ist dieser Brief aber nicht mehr erhalten“, sagte Hasselmann.

Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Berliner Altbischof Wolfgang Huber erinnerte daran, dass der Brandenburger Dom bis Mitte der 90er-Jahre als einsturzgefährdet galt. „Die meisten Gebäude rund um das Stift waren dem Verfall preisgegeben“, sagte Huber, der als Dechant das Aufsichtsgremium des Doms leitet. Insgesamt seien seit der Wende rund 50 Millionen Euro investiert worden. Die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 850-jähriges Bestehen beginnen am 3. Mai 2015 mit einem Festgottesdienst, in dem Altbischof Huber predigen wird. Am selben Tag wird das Jubiläum offiziell von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) eröffnet, der Vorsitzender des Jubiläumskuratoriums ist.

Weiterer Höhepunkt ist ein Gottesdienst am 21. Juni, zu dem auch Bundespräsident Joachim Gauck erwartet wird. Zum Abschluss des Jubiläumsprogramms wird am Reformationstag (31. Oktober) ein Gottesdienst mit dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, gefeiert.

Neben der Sonderausstellung „Beständig Neu“, in der die Geschichte und Entwicklung des Doms dargestellt wird, sind Konzerte, Vorträge und Lesungen geplant. Als Redner werden neben anderen Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sowie die EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann erwartet.

Insgesamt seien rund 240 Veranstaltungen zum Domjubiläum geplant, darunter tägliche Orgelkonzerte. Auf dem Gelände des Doms befinden sich eine evangelische Kindertagesstätte, eine Grundschule und ein Gymnasium. An beiden Schulen lernen rund 600 Kinder. Huber betonte, dass der Dom zu Brandenburg nach seiner bewegenden Geschichte nun ein Ort für junge Generationen sei und damit Zuversicht ausstrahle. „Diese Zuversicht wollen wir weitergeben, auch über das Domjubiläum hinaus“, sagte Huber.

Parallel findet in Brandenburg/Havel und der Havelregion die Bundesgartenschau statt. Kurator des Doms, Cord-Georg Hasselmann, sagte: „Das ist sehr komplementär, wenn Sie am Vormittag Blumen anschauen und am Abend in ein Orgelkonzert gehen.“

Christine Xuân Müller

Christine Xuân Müller

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