Brandenburg: Einlass nur noch mit Plakette
Mit der Umweltzone beginnt am 1. Januar eine neue Ära im Berliner Straßenverkehr
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Berlin – Im Berliner Straßenverkehr beginnt am 1. Januar eine neue Ära. Alte Autos ohne geregelten Katalysator oder ohne Dieselrußfilter sind von morgen an aus der Berliner Innenstadt verbannt. In einer Umweltzone innerhalb des S-Bahnrings ist nur noch Autos mit Feinstaubplakette die Fahrt erlaubt. Sonst sind 40 Euro Bußgeld und ein Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg fällig. Strafzettel werden aber erst nach einer vierwöchigen Eingewöhnungsphase von Februar an verteilt. Auch Köln und Hannover führen an Neujahr Umweltzonen ein. Weitere Städte werden im Laufe des Jahres 2008 folgen.
Von Umweltzonen erwarten Umweltpolitiker eine deutliche Senkung der gesundheitsschädigenden Feinstaubbelastung an den Hauptstraßen. Sie hoffen, auf diesem Wege die EU-Grenzwerte von höchstens 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft einhalten zu können. Die Grenze darf maximal an 35 Tagen im Jahr überschritten werden.
Im Jahr 2007 bewegte sich die Feinstaubbelastung in Berlin innerhalb der geltenden Grenzwerte. Nach Angaben der Umweltverwaltung wurde der zulässige EU-Grenzwert nur an 29 Tagen im Jahr überschritten. Den Grund dafür sehen Experten in dem vielen Regen und dem milden Winter des Jahres.
Bis Ende 2009 dürfen noch schadstoffärmere Wagen mit roten und gelben Plaketten in die Zone, von 2010 an haben nur noch solche mit der grünen Plakette freie Fahrt. Ausnahmen gibt es für Härtefälle, beispielsweise für Behinderte, aber auch für einzelne Betriebe sowie Polizei und Feuerwehr, Rettungsdienste, Bundeswehr und Busse im öffentlichen Nahverkehr sowie Entsorgungsfahrzeuge.
Eine grüne Plakette gibt es für alle Benziner mit geregeltem Katalysator sowie Dieselfahrzeuge der Abgasklasse Euro 4 mit Partikelfilter. Dieselfahrzeuge der Abgasklassen Euro 3 und Euro zwei erhalten eine gelbe Plakette oder rote Plakette. Auch Euro-1-Diesel können noch eine rote Plakette erhalten, wenn sie mit einem Partikelfilter nachgerüstet wurden.
Für mehr als 80 Prozent der in Berlin zugelassenen 1,2 Millionen Autos sind mittlerweile Feinstaubplaketten ausgegeben worden. Zudem seien bis zum 21. Dezember 3505 Ausnahmeanträge eingegangen, von denen 2172 genehmigt worden seien. 1067 Anträge seien noch in Bearbeitung, die übrigen seien abgelehnt oder zurückgezogen worden. Ausnahmen für Auswärtige oder für ausländische Touristen sind nicht geplant. dpa
Weitere Informationen online:
www.berlin.de/umweltzone www.tagesspiegel.de/umweltzone
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