Brandenburg: Eisdecke auf deutscher Oder aufgebrochen
Einsatz der Eisbrecher steht vor dem Abschluss – Pegel gehen stark zurück
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Frankfurt (Oder)/Eberswalde - Die durchgehende Eisdecke auf dem deutschen Abschnitt der Oder ist komplett beseitigt. Das gelöste Treibeis schwimme gut in Richtung Norden ab, sagte Stefan Sühl vom Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde am Freitag auf dapd-Anfrage. Die Eisbrecher seien derzeit noch im Raum Szczecin (Stettin) aktiv, um die abfließenden Schollen in Bewegung zu halten. Voraussichtlich am Wochenende könne der Einsatz beendet werden. Mit dem Eisaufbruch ist auch die Hochwassergefahr auf dem Grenzfluss weitgehend gebannt.
Die deutsch-polnische Eisbrecherflotte hatte am Donnerstagabend von Norden her Frankfurt (Oder) erreicht. Daraufhin habe sich die noch vorhandene Eisdecke zwischen Frankfurt und der Neiße-Mündung bei Ratzdorf von selbst gelöst. Die Eisfelder setzten sich Richtung Norden in Bewegung. „Die milden Temperaturen haben den Einsatz auf der Oder beschleunigt“, sagte Sühl. Der zu Beginn der Vorwoche begonnene Eisaufbruch sei damit deutlich schneller vorangekommen als ursprünglich geplant.
Mit dem Abdriften der Eisdecke gingen die Wasserstände in Ratzdorf um fast anderthalb Meter und in Eisenhüttenstadt um über einen Meter zurück, wie das Hochwassermeldezentrum Frankfurt (Oder) am Freitag mitteilte. Alle deutschen Pegel liegen demnach wieder unter den Richtwerten für die Hochwasser-Alarmstufen. Daher wurden am Freitag sämtliche noch bestehende Alarmstufen auf dem Grenzfluss aufgehoben.
Die Oder war in diesem Winter auf einer Länge von 222 Kilometern vom Raum Szczecin bis Nietkowice bei Zielona Gora (Grünberg) zugefroren. Der gesamte deutsche Abschnitt war von Eis bedeckt gewesen. Jörg Schreiber
Jörg Schreiber
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