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Brandenburg: Eisenschlamm: Die Bagger rücken an Am Spreezufluss startet das erste Schutzprojekt
Lübbenau - Die infolge des Lausitzer Braunkohlenbergbaus mit Eisen und Sulfat belastete Spree soll wieder sauberer werden. Bei Lübbenau startete am Freitag die Entschlammung der Wudritz, ein wichtiger Zufluss zur Hauptspree.
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Lübbenau - Die infolge des Lausitzer Braunkohlenbergbaus mit Eisen und Sulfat belastete Spree soll wieder sauberer werden. Bei Lübbenau startete am Freitag die Entschlammung der Wudritz, ein wichtiger Zufluss zur Hauptspree. Das erste Projekt zum Schutz des Spreewaldes vor der zunehmenden Verockerung durch Eisenhydroxid und Sulfat realisiert der Wasser- und Bodenverband Oberland Calau mit dem Bergbausanierer Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV). Einem LMBV-Sprecher zufolge wird der Bagger bis Mitte Juni den rotbraun gefärbten Nebenfluss Wudritz auf zwölf Kilometern Länge entschlammen. Dabei sollen bis zu 24 000 Kubikmeter mit Eisenhydroxid belasteter Klärschlamm abgebaggert werden. Zudem wird ab 22. April ein Schwimm-Saugbagger eingesetzt.
Die Entschlammung der Wudritz gehört zum 20-Punkte-Sofort-Katalog der LMBV für eine saubere Spree. „Damit wollen wir die gefährliche Eisenfracht noch vor der Hauptspree stoppen“, sagte LMBV-Chefingenieur Klaus Zschiedrich. Mithilfe weiterer Projekte solle eine hydraulische Barriere zum Spreewald geschaffen werden. So soll die Wasserreinigungsanlage Vetschau wieder in Betrieb genommen werden. Auch eine veränderte Wasserableitung vom Schlabendorfer zum Lichtenauer See ist geplant. Für die Gesamtmaßnahmen zur Abwehr der ökologischen Spätfolgen des Braunkohlebergbaus sollen neun Millionen Euro aus dem Verwaltungsabkommen für die Braunkohlesanierung eingesetzt werden. Der hohe Eisen- und Sulfatgehalt der Spree ist eine Folge der Stilllegung von Tagebauen. Vor Jahren brachten die Braunkohlebagger bei abgesenktem Grundwasser die Minerale Pyrit und Markasit ans Tageslicht. Durch den Kontakt mit Sauerstoff zerfielen sie in Eisenhydroxid und Sulfat. Mit dem ansteigenden Grundwasser in der Bergbaufolgelandschaft werden jetzt Eisenhydroxid und Sulfat in die Gewässer gespült. dapd
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