Brandenburg: „Elder Statesman“ in Mittelmark
Ex-Minister Hackel kandidiert nicht wieder für den Landtag
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Ex-Minister Hackel kandidiert nicht wieder für den Landtag Potsdam (dpa/PNN). Der frühere brandenburgische Kulturminister und CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Hackel (CDU) will nicht noch einmal für den Landtag kandidieren. Nach zehn Jahren im Parlament wolle er sich auf seine unternehmerischen Tätigkeiten konzentrieren, sagte der 60-jährige Politiker am Donnerstag. Hackel gehört dem Landtag seit 1994 an. Von da an bis 1999 war er Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses. 1997 wurde er Fraktionschef, gab dieses Amt aber zwei Jahre später auf. Mit Bildung der großen Koalition 1999 übernahm der studierte Volkswirtschaftler und Politologe das Kulturressort, das er nur ein gutes Jahr leitete. Nachdem im Juli 2000 Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit von Hackels privatwirtschaftlichem Engagement und seinen Firmenbeteiligungen aufgekommen waren, geriet dieser zunehmend unter Druck. Am 5. Oktober schließlich gab der Minister überraschend seinen Rücktritt bekannt, für den es aus Sicht des CDU-Landesvorsitzenden Jörg Schönbohm keinen sachlichen Anlass gab. Sein Entschluss, sich aus der Landespolitik zurückzuziehen, stehe schon seit langem fest, sagte Hackel jetzt. Dabei gehe er ohne Groll. 25 Jahre parlamentarische Arbeit seien genug. „Irgendwann ist Schluss.“ 1975 war Hackel ins Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen und von 1979 bis 1986 gehörte er dem Deutschen Bundestag an. Dazu kamen fünf Jahre im Europäischen Parlament. Hackel hatte seinen Rückzug bereits vor geraumer Zeit in seinem Wahlkreis Potsdam-Mittelmark eingeleitet, indem er dort der Parteikollegin Saskia Funck den Vorsitz im CDU-Kreisverband überließ. In ihr sieht Hackel auch seine Nachfolgerin im Potsdamer Parlament. Nach der Kommunalwahl beginne jetzt die Aufstellung der Kandidaten für die Landtagswahl im nächsten Herbst, erläuterte er. Auf Wunsch werde er sich noch am Wahlkampf beteiligen, ansonsten aber keine politische Verantwortung mehr übernehmen. In seinem Kreisverband sei er Ehrenvorsitzender auf Lebenszeit. „Ich spiele da so eine Art Elder Statesman.“
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