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Tierquälerei. Es gibt Vorwürfe gegen einen Entenmastbetrieb in Brandenburg.

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Brandenburg: Enten mit Mistgabel erschlagen Strafanzeige gegen märkischen Mastbetrieb

Frankfurt (Oder) - Nach Vorwürfen der Tierquälerei gegen einen Entenmastbetrieb in Ostbrandenburg hat der Abnehmer der Tiere Konsequenzen gezogen. Das Fläminger Unternehmen Entenspezialitäten hat dem Betrieb fristlos gekündigt und Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

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Frankfurt (Oder) - Nach Vorwürfen der Tierquälerei gegen einen Entenmastbetrieb in Ostbrandenburg hat der Abnehmer der Tiere Konsequenzen gezogen. Das Fläminger Unternehmen Entenspezialitäten hat dem Betrieb fristlos gekündigt und Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Zuerst hatte „Spiegel Online“ über den Vorfall berichtet.

Auf dem Video einer Tierschutzorganisation, das heimlich entstanden sein soll, ist zu sehen, wie Enten in einem Stall mit einer Mistgabel erschlagen und aufgespießt werden. Die Vorfälle spielten sich den Aktivisten zufolge Anfang Dezember ab. Der Mastbetrieb war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) konnte den Eingang der Strafanzeige bislang nicht bestätigen.

Ein Sprecher der Fläminger Entenspezialitäten, die ihren Sitz in Sachsen-Anhalt hat, sagte auf Anfrage über das Video: „Das hat uns sprachlos gemacht.“ Die Firma aus Ostbrandenburg war nach Firmenangaben ein wichtiger Geschäftspartner. Es sei nicht nachvollziehbar, wie so etwas trotz regelmäßiger Schulungen, Richtlinien und Kontrollen passieren konnte.

Die Strafanzeige sei am Donnerstag gestellt worden, hieß es. Auch die Tierschutzorganisation Animal Equality, die das Videomaterial verbreitet hatte, zeigte nach eigenen Angaben den Betrieb an.

Die Fläminger Entenspezialitäten ist eine Tochtergesellschaft der PHW-Gruppe. Unter anderem wird Geflügel unter der Marke „Wiesenhof“ vertrieben. Ob auch von dem Betrieb aus Ostbrandenburg Enten unter dieser Marke verkauft wurden, ist einem Unternehmenssprecher zufolge derzeit nicht nachvollziehbar.

Die Tierschutz-Aktivisten filmten und fotografierten laut „Spiegel“ Anfang Dezember heimlich in den Anlagen des Betriebs. Auch hatten sie eine versteckte Kamera installiert. Die Aufnahmen hatten den brutalen Umgang mit den Tieren festgehalten: Zu sehen ist, wie Arbeiter mit Mistgabeln auf lebende Enten einschlagen, sie anschließend aufspießen und in eine Kiste auf dem Anhänger des Traktors legen in dem weitere, bereits reglose Enten liegen. Mehrere Fachleute bewerteten laut „Spiegel“ das Vorgehen unabhängig voneinander als illegal. Christian Sürie von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover hät das Vorgehen auf den Aufnahmen für Verstöße gegen geltendes Recht. Unter anderem müssen Tiere vor der Tötung ordnungsgemäß betäubt werden. dpa/Kix

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