Auf der Flucht: Entfohener Häftling bleibt verschwunden
Ein in Bad Liebenwerda (Elbe-Elster) verschwundener Häftling ist auch am Sonntag - zwei Tage nach seiner Flucht - noch nicht wieder aufgetaucht.
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Bad Liebenwerda - Die Polizei sucht nach einem entflohenem Gefangenen der Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen. Der 30-Jährige sei seit einem Ausgang am Freitagnachmittag auf der Flucht, sagte ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei am Samstag in Frankfurt (Oder). Die CDU forderte von Justizminister Volkmar
Schöneburg (Linke) umgehende Aufklärung.
Einem Bericht der „Lausitzer Rundschau“ zufolge hatte sich der Mann am Freitag gegen 16.00 Uhr bei einem Besuch in seiner Wohnung in Bad Liebenwerda (Kreis Elbe-Elster) aus dem Staub gemacht. Er hatte einen begleiteten Ausgang erhalten. Der 30-Jährige war unter anderem wegen Eigentumsdelikten verurteilt worden. Von ihm geht nach Einschätzung der Polizei keine Gefahr für Mitmenschen aus.
Dies sei mittlerweile der fünfte Ausbruch eines Gefangenen innerhalb kürzester Zeit im Land Brandenburg, kritisierte der rechtspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Danny Eichelbaum. Der Justizminister müsse die Sicherheitsmängel, die zu den Ausbrüchen führten, umgehend aufklären.
„Wir brauchen im Land Brandenburg ausbruchsichere Justizvollzugsanstalten“, sagte der CDU-Politiker. Vollzugslockerungen wie begleiteter Ausgang könnten nur gewährt werden, wenn dies personell abgesichert werden könne und keine Fluchtgefahr bestehe. Seit Jahren bemängele die CDU die unzureichende Personalausstattung in Brandenburgs Gefängnissen, hohe Fehlzeiten bei den Justizbeschäftigten und den hohen Altersdurchschnitt der Strafvollzugsbeamten.
Dieser „besorgniserregenden“ Entwicklung, die zu personellen Engpässen in den Justizvollzugsanstalten vor allem am Wochenende führe, sehe Schöneburg hilflos zu, sagte Eichelbaum. Statt die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen, habe der Justizminister aus „ideologischen Gründen“ die Vollzugslockerungen im Land ausgeweitet. Das Ergebnis dieser Politik seien mehr Gefängnisausbrüche. dapd
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