Brandenburg: Entführung: 229 Hinweise
Aber noch keine heiße Spur zum Täter von Storkow
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Potsdam - 229 Hinweise, aber noch keine heiße Spur: Die brandenburgische Polizei sucht weiter nach dem Entführer von Storkow. Am Wochenende seien erneut mehr als 200 Beamte im Einsatz gewesen, sagte Polizeisprecher Mario Heinemann am Sonntag. Es sei eine Vielzahl von Ausflüglern, Wassersportlern und Anglern befragt worden. Zudem seien weitere Gebiete rund um den Tatort auf Spuren untersucht worden.
Ein bislang unbekannter Mann hatte am 5. Oktober in der Nähe von Storkow einen Berliner Unternehmer entführt und auf einer Schilfinsel am Großen Storkower See festgehalten, um Geld zu erpressen. Am Sonntagmorgen konnte sich der Geschäftsmann selbst befreien. Bei dem Täter handelt es möglicherweise um denselben Mann, der im vergangenen Herbst in der Region südöstlich von Berlin bereits die Unternehmerfamilie P. angegriffen hatte. In beiden Fällen wurde offenbar dieselbe Schusswaffe verwendet. Das hatten Untersuchungen des Bundeskriminalamtes bestätigt. Demnach wurde in beiden Fällen Munition aus einer Ceska 75 oder 85 oder dem chinesischen Nachbau Norinco abgefeuert. Die Untersuchungen des Landeskriminalamtes im Hinblick auf DNA-Spuren dauern laut Heinemann noch an. Die Analysen seien zeitaufwendig. Zur Storkower Entführung hat die Polizei bislang 229 Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, allein 44 zwischen Freitag- und Sonntagmittag. Inzwischen gebe es auch einige Hinweise zu dem gelb-roten Paddelboot, das der Täter offenbar bei der Entführung des Unternehmers benutzte, sagte Heinemann. Zudem sei ermittelt worden, dass das Kajak im Jahr 2004 hergestellt worden sei.
Da bislang noch keine heiße Spur ausgemacht werden konnte, bittet die Polizei die Bevölkerung um weitere Unterstützung. Am Sonntagabend hat der RBB seine Sendung „Täter, Opfer, Polizei“ hauptsächlich der Entführung gewidmet.
Neben Tipps zu dem Boot sind auch Hinweise zu verdächtigen Personen wichtig. Interessant wären weiterhin auch Angaben über Personen, die seit der Tat aus unerklärlichen Gründen ihr Wohn- oder Geschäftsumfeld verlassen haben.
Hinweise nimmt die Polizei unter 0331-2833115, anonym per Anrufbeantworter unter 0335-40070333 oder per E-Mail unter mordkommission-ffo@web.de entgegen. dapd
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