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Brandenburg: Entschärfung nach Plan

In Wittenberge wurde eine Weltkriegsbombe unschädlich gemacht – eine Premiere für die Stadt

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Wittenberge - Für die Sprengmeister war es ein problemloser Routinefall. Aber für viele Einwohner brachte die Bombenentschärfung einige Aufregung mit sich. Denn in Wittenberge war die Aktion eine Premiere: Kampfmittelexperten haben in der Elbestadt in der Prignitz am Donnerstag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft – nach den Worten von Bürgermeister Oliver Hermann (parteilos) war es der erste Einsatz dieser Art.

„Problemlos konnten die mechanischen Zünder abgedreht und gesprengt werden“, sagte Hermann der Nachrichtenagentur dpa. Rund 2000 Menschen konnten seit den Mittagsstunden wieder in ihre Wohnungen und Arbeitsstätten zurückkehren, die sie in einem Radius von 1000 Metern um den Fundort sicherheitshalber hatten morgens verlassen müssen.

Die 250-Kilogramm-Bombe amerikanischer Bauart war vor einer Woche bei Deichbauarbeiten an der Stepenitz entdeckt worden. Aufgrund der Entschärfung wurden Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Berlin zeitweise über Stendal und Uelzen umgeleitet. Um 12.01 Uhr gab die Bahn die Strecke über Wittenberge wieder frei, wie ein Bahnsprecher mitteilte. Auch die B189 in Wittenberge war vorübergehend für den Autoverkehr gesperrt.

Laut Bürgermeister Hermann war die Bombenentschärfung die erste seit Ende des Zweiten Weltkriegs in Wittenberge. Die Elbestadt sei kein vorrangiges Angriffsziel der alliierten Kampfflieger gewesen. Er wisse von zwei Fällen, in denen alliierte Flieger ihre nicht abgeworfene Bombenlast über Wittenberge ausklinkten.

Eine systematische Suche nach Blindgängern werde es in der Prignitz-Stadt dennoch nicht geben. Bei Bauprojekten werde aber im Vorfeld immer ein Abgleich mit alten Luftbildaufnahmen vorgenommen, erläuterte der Bürgermeister. So sei man auch auf die jetzt entschärfte Fünf-Zentner-Bombe an der Stepenitz gestoßen. dpa

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