Brandenburg: Erdgassuche eingeschränkt
Erkundungsfeld wurde verkleinert
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Zehdenick/Märkisch Buchholz - Nach öffentlicher Kritik an der geplanten Suche nach Erdöl und Erdgas im Norden Brandenburgs hat eine niederländische Firma die Erkundungsfläche verkleinert und einen neuen Antrag gestellt. Das sogenannte Erlaubnisfeld „Zehdenick Nord“ ist nun nur noch rund 370 statt 900 Quadratkilometer groß, wie aus einer Antwort von Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht. Unterdessen laufen auch Planungen für die Suche nach Erdgas in Märkisch Buchholz (Dahme-Spreewald).
Unter Schutz stehende Bereiche wurden demnach aus dem Feld „Zehdenick Nord“ ausgeklammert. Die Gebiete der Ämter Gerswalde, Gramzow und der Gemeinde Boitzenburger Land in der Uckermark sind nun nicht mehr betroffen. In Märkisch Buchholz ist die Fläche rund 50 Quadratkilometer groß, wie in einer Antwort Gerbers auf eine weitere Anfrage deutlich wird. Der Standort liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Dahme-Heideseen“, aber nicht innerhalb eines Biosphärenreservates oder eines Naturschutzgebietes.
Die Landesregierung stehe der Gewinnung von Kohlenwasserstoffen (sind unter anderem in Erdgas und Erdöl enthalten) positiv gegenüber, betonte der Minister. Als Gründe nannte er neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Außerdem mindere die Erschließung von Rohstoffen in der Region die Importabhängigkeit. „Mögliche Risiken bewegen sich im üblichen Bereich industrieller Unternehmungen und Fertigungsprozesse“, sagte er.
Zum Vorhaben „Zehdenick Nord“ hatten 16 sogenannte Träger öffentlicher Belange – darunter Landkreise und Kommunen sowie Ämter und Behörden – beim Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) eine Stellungnahme abgegeben. Sieben Träger lehnten laut Wirtschaftsministerium das Verfahren ab oder äußerten Bedenken. Es wurden „schwerwiegende Beeinträchtigungen“ von Natur und Landschaft sowie negative Auswirkungen auf den Tourismus in der Region befürchtet.
Im vergangenen Jahr liefen in Brandenburg laut Ministerium knapp 20 Bergbauprojekte, bei denen es um die Gewinnung von Kohlenwasserstoffen geht. Sie sind in Erdöl, Erdgas, Kohle und anderen fossilen Stoffen enthalten. dpa
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