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Brandenburg: Ermittler gehen von Lebendgeburt aus

Zeitaufwendige Ermittlungen im Fall des in Nauen gefundenen toten Babys

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Potsdam – Das Baby, dessen Leiche in Nauen (Landkreis Havelland) gefunden wurde, hat nach Einschätzung der Ermittler nach der Geburt noch gelebt. Dafür gebe es Anhaltspunkte, sagte gestern der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Christoph Lange, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Es werde noch einige Zeit dauern, bis das Obduktionsergebnis vorliegt.

Der Anwalt der unter Totschlagsverdacht verhafteten Mutter des kleinen Jungen erklärte unterdessen, der psychische Zustand seiner Mandantin mache derzeit weitere Vernehmungen durch die Ermittler unmöglich. Die Frau hatte eingeräumt, das Kind Ende vergangenen Jahres in ihrer Wohnung zur Welt gebracht und es später in einem leerstehenden Haus abgelegt zu haben.

Der Eigentümer des Gebäudes, das derzeit saniert wird, hatte die in eine Plastiktüte gewickelte Leiche am Dienstag durch Zufall entdeckt. Fährtenhunde und Zeugenbefragungen brachten die Ermittler dann auf die Spur der Mutter, die nach Auskunft ihres Verteidigers Sven-Oliver Milke noch 21 Jahre alt ist. Die Polizei hatte das Alter zunächst mit 22 Jahren angegeben. Die Frau sitzt seit Mittwochabend in Untersuchungshaft. Laut Milke macht sie derzeit von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch - bis er selbst Akteneinsicht genommen habe.

Derweil konnte der Staatsanwalt zum sozialen Umfeld der Frau keine Angaben machen. Nach Medienberichten soll sie bereits ein kleines Kind haben und arbeitslos sein. Lange rechnet damit, dass die Obduktion der Babyleiche einige Zeit in Anspruch nimmt. „Das kann möglicherweise noch Wochen dauern.“ So sei es zeitaufwendig, das genaue Alter des Säuglings, den Todeszeitpunkt und die -ursache zu bestimmen. Unter anderem seien dafür Gewebeuntersuchungen nötig. dpa/PNN

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