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Brandenburg: Ermittlungen gegen Chef von Berliner Riesenrad-Firma

Einem von drei Geschäftsführern wird bei früherer Tätigkeit für eine Softwarefirma Untreue vorgeworfen

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Berlin - Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Geschäftsführer der Firma, die das Riesenrad am Berliner Zoo bauen will. Nach Informationen dieser Zeitung gehen die Ermittler dem strafrechtlichen Vorwurf der Untreue nach. Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage: „Das Verfahren existiert“, sagt Sprecher Michael Grunwald. Zu Details könne man sich gegenwärtig nicht äußern. Der Vorwurf steht offenbar im Zusammenhang mit früheren Geschäften des Managers an der Spitze einer Softwarefirma. Für die Softwarefirma, die mit der Riesenrad-Firma nichts zu tun hat, wurde im Juli ein vorläufiges Insolvenz-Verfahren eröffnet.

„Diese Vorgänge sind uns nicht bekannt“, so Stephan Matter, einer der insgesamt drei Geschäftsführer der „World Wheel Berlin Holding“ (WWB). In Bezug auf seinen Partner, über dessen Geschäfte bei der heute insolventen Software-Firma ermittelt wird, sagte Matter: „Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund für Ermittlungen.“ Der von den Ermittlungen Betroffene wollte sich nicht äußern. „Nach unserer Einschätzung haben wir es mit seriösen Partnern bei der World Wheel GmbH zu tun“, sagte Clemens Teschendorf, Sprecher von Finanzsenator Thilo Sarrazin.

Der Kaufvertrag sichere außerdem das Land gegen eventuelle finanzielle Risiken „vollumfänglich“ ab. Deshalb hat die Finanzverwaltung das Grundstück auf dem Areal des Berliner Zoos an die Firma „Great Berlin Wheel GmbH in Gründung“ verkauft. Außerdem liegt eine Vollmacht vor, um ein baurechtliches Verfahren auf dem landeseigenen Grundstück einzuleiten. Die Vollmacht wurde bei Unterzeichnung des Grundstückskaufvertrages übergeben. Durch den Grundstücksdeal sollen über 20 Millionen Euro an das Land Berlin fließen.

Ein Teil des Betrags muss allerdings in einen neuen Wirtschaftshof für den Zoo investiert werden. Denn der befindet sich bislang genau dort, wo das Riesenrad errichtet werden soll. Der Unternehmer, der ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten ist, hat nach Handelsregister-Akten seinen Wohnsitz nicht mehr in Berlin, sondern in Florida. Der Mann ist einer der drei Geschäftsführer der Berliner Riesenradgesellschaft. Er führt zudem die Geschäfte einer Firma, die große Teile an dieser Gesellschaft im Eigentum hält.

Zwar hat die Riesenradgesellschaft ihren Sitz in Berlin. Doch auch ein Gesellschafter einer Firma, die an der Berliner Riesenradgesellschaft beteiligt ist, hat seinen Sitz im Ausland: auf den Britischen Jungferninseln. „Dadurch wird die Steuerlast verringert“, sagt Stephan Matter. Ralf Schönball

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