Justiz: Ermittlungen gegen „Rosa Riesen“ eingestellt
Der als „Rosa Riese“ bekanntgewordene Sechsfachmörder muss sich nicht erneut vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat ihre Ermittlungen wegen Vergewaltigungs-Vorwürfen im Maßregelvollzug für psychisch kranke Straftäter in Brandenburg/Havel eingestellt.
Stand:
„Es kann kein hinreichender Tatverdacht mit der hierfür erforderlichen Sicherheit festgestellt werden“, sagte ein Sprecher. Die Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Jahr aufgrund der Anzeige eines Therapeuten die Ermittlungen aufgenommen.
Neben dem möglichen Opfer waren mehrere Zeugen und der 43 Jahre alte Straftäter vernommen worden. Dieser hatte laut Behörde aber zu den Vorwürfen geschwiegen. Der „Rosa Riese“ sollte eine 35-Jährige vergewaltigt haben, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen will. In diesem Zusammenhang geht die Staatsanwaltschaft auch einer Anzeige gegen den Chefarzt der Einrichtung wegen
des Vorwurfs der Vernachlässigung der Aufsichtspflicht nach. Dieser Fall sei noch nicht abgeschlossen, so die Staatsanwaltschaft.
Der „Rosa Riese“ hatte von Oktober 1989 bis April 1991 in der weiteren Umgebung von Potsdam fünf Frauen sowie das drei Monate alte Baby eines seiner Opfer ermordet. Teilweise verging er sich an den Leichen. Außerdem versuchte er, zwei zwölfjährige Mädchen zu erstechen. In jungen Jahren hatte er die Neigung entwickelt, Frauenwäsche zu tragen. Deswegen bekam er den Spitznamen „Rosa
Riese“. Vom Gericht war der Mann 1992 nicht in eine psychiatrische Anstalt, sondern für unbestimmte Dauer in den Maßregelvollzug eingewiesen worden. dpa
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: