Brandenburg: Erneuter Angriff auf Ölpipeline Täter brachen in Verteilerstation ein
Eberswalde - Zum dritten Mal binnen weniger Monate ist ein Anschlag auf die Ölpipeline vom brandenburgischen Schwedt im Landkreis Uckermark nach Leuna (Sachsen-Anhalt) verübt worden. Wie das brandenburgische Landeskriminalamt (LKA) am Freitag in Eberswalde mitteilte, zeigte die Mineralölverbundleitung GmbH Schwedt (MVL) einen Einbruch in eine Werkstatt der Firma in Kienbaum (Oder-Spree) östlich von Berlin an.
Stand:
Eberswalde - Zum dritten Mal binnen weniger Monate ist ein Anschlag auf die Ölpipeline vom brandenburgischen Schwedt im Landkreis Uckermark nach Leuna (Sachsen-Anhalt) verübt worden. Wie das brandenburgische Landeskriminalamt (LKA) am Freitag in Eberswalde mitteilte, zeigte die Mineralölverbundleitung GmbH Schwedt (MVL) einen Einbruch in eine Werkstatt der Firma in Kienbaum (Oder-Spree) östlich von Berlin an. Die Täter entfernten die Sicherungen in der Verteilerstation, wodurch die Stromzufuhr unterbrochen und die Schieberstation außer Betrieb gesetzt worden sei.
Der Schieber, mit dem die Weiterleitung des Öls unterbrochen werden kann, wurde dabei jedoch nicht ausgelöst, wie es weiter heißt. Deshalb sei es zu keiner Stockung des Ölflusses gekommen. Nach ersten Ermittlungen stahlen die unbekannten Täter ein Kabelsuchgerät und eine Hochspannungskabeltrommel sowie Dieselkraftstoff. Zur Schadenshöhe konnte das LKA keine Angaben machen.
Zuvor hatte es bereits zwei Angriffe auf das in den Boden eingelassene Steuerungs- und Kontrollkabel der Ölleitung gegeben. Die Täter hatten am 5. Oktober 2010 nahe Bindow und am 10. Januar 2011 nahe Pätz - beides in der Nähe von Königs Wusterhausen - das 4,5 Zentimeter dicke Kabel beschädigt und dabei jeweils ein mehrere Zentimeter langes Teilstück herausgetrennt. Die parallel verlaufende Ölleitung selbst sei nicht beschädigt worden.
Das LKA geht in allen drei Fällen von offenkundig gezielten Angriffen aus. Ein Zusammenhang zwischen den Taten werde nicht ausgeschlossen. Allerdings tappen die Ermittler bislang offenbar völlig im Dunkeln. Weder wurden irgendwelche erpresserischen Forderungen gestellt, noch seien Bekennerschreiben eingegangen, hieß es nach dem Vorfall im Januar. Man könne sich „keinen Reim“ auf die Sache machen, heißt es weiter. Die Polizei sucht deshalb weiterhin nach Zeugen. Hinweise nimmt das Landeskriminalamt Brandenburg unter Telefon 03334/3880 entgegen. Die MVL lobte den Angaben zufolge für die Aufklärung der Angriffe auf die Kabelstränge eine Belohnung von 1000 Euro aus. dapd
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: