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BER UND FLUGLÄRM: Erst jeder zehnte Haushalt hat Schutz

Schönefeld - Der geplante Flugbetrieb auf der neuen Südbahn des BER-Flughafens in Schönefeld trifft Tausende Anwohner immer noch unvorbereitet. Gut zwei Monate vor dem Start sind erst in 400 von etwa 4500 Wohnungen Schallschutzfenster eingebaut, wie die Fluglärmkommission am Montag in Schönefeld mitteilte.

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Schönefeld - Der geplante Flugbetrieb auf der neuen Südbahn des BER-Flughafens in Schönefeld trifft Tausende Anwohner immer noch unvorbereitet. Gut zwei Monate vor dem Start sind erst in 400 von etwa 4500 Wohnungen Schallschutzfenster eingebaut, wie die Fluglärmkommission am Montag in Schönefeld mitteilte. Dabei hatte die Flughafengesellschaft in den vergangenen Monaten das Tempo beim Schallschutzprogramm deutlich erhöht: Knapp 2800 Südbahn-Anwohner haben den Bescheid erhalten, mit dem sie Handwerker beauftragen können; rund 700 bekamen eine Entschädigung.

Oft gibt es jedoch Differenzen darüber, welche Fenster und Dämmungen eingebaut werden sollen. Allein von August bis Januar gingen beim Flughafen 738 Beschwerden zu Schallschutzbescheiden ein, weitere 150 bei der Luftfahrtbehörde, sagte der Chef der Gemeinsamen Oberen Luftfahrtbehörde Berlins und Brandenburgs, Wolfgang Fried. „Es gibt einen sehr hohen Grad der Verunsicherung bei den Betroffenen.“ Zudem seien Gutachter-Büros überlastet. Für die Behörde ist laut Fried entscheidend, dass der Flughafen die Bewilligungsbescheide verschickt hat – nicht der reale Einbau der Fenster. Auch der Flughafen selbst betonte, man habe die behördlichen Vorgaben erfüllt. Ein Sprecher riet allen Anwohnern, sich auch tatsächlich Schallschutz einbauen zu lassen. Von der neuen Schönefelder Südbahn sollen von Mai an für ein halbes Jahr Flugzeuge abheben, während die jahrzehntealte Nordbahn aus DDR-Zeiten saniert wird. Anders als jetzt gilt dann in Schönefeld das Flugverbot von 0.00 bis 5.00 Uhr, wie es für den neuen Hauptstadtflughafen festgelegt ist – mit einer Ausnahme: Nach dem Champions-League-Finale am 6. Juni in Berlin müssen sich die Anwohner der Flughäfen Tegel und Schönefeld auf Dutzende Flüge in der Nacht einstellen.

dpa/thm

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