GEFÄHRLICHE KEIME: Erste Umfrage zur Belastung von Kliniken in der Region
HYGIENEPRAXISIn deutschen Krankenhäusern gibt es mehrere Systeme, um Infektionen in der Klinik und die Gegenmaßnahmen zu überwachen. In den allermeisten Fällen sind diese Daten geheim.
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HYGIENEPRAXIS
In deutschen Krankenhäusern gibt es mehrere Systeme, um Infektionen in der Klinik und die Gegenmaßnahmen zu überwachen. In den allermeisten Fällen sind diese Daten geheim. Für Berlin und das Land Brandenburg hat sich dies nun geändert. Im gemeinsamen Klinikführer Berlin-Brandenburg 2013 von Potsdamer Neuesten Nachrichten und Tagesspiegel sowie Gesundheitsstadt Berlin haben sich zum ersten Mal Krankenhäuser einer ganzen Region freiwillig dem Vergleich von Daten der Klinikhygiene gestellt.
HYGIENE-PERSONAL
Nur zwölf der 75 im Klinikführer aufgelisteten Krankenhäuser der Hauptstadt und des Landes Brandenburg haben einen hauptamtlichen Hygienearzt, darunter elf Berliner. Diese erfüllen damit die Forderungen der Landeshygieneverordnung, wonach Kliniken ab einer Größe von 400 Betten einen solchen hauptamtlichen Facharzt beschäftigen müssen. Sieben Häuser müssen in der nächsten Zeit also einen solchen Spezialarzt einstellen. Außerdem haben 59 Kliniken einen externen Hygienefacharzt als Berater. Hauptamtliche Hygienepflegekräfte sind in fast allen Berliner Krankenhäusern angestellt.
DATENERHEBUNG
45 Kliniken in der Hauptstadtregion nehmen zur Hygiene-Sicherung an der Infektionsüberwachung nach dem von der Charité mitentwickelten System KISS teil. Von diesen haben sich 35 mit konkreten Ergebnissen dem Klinikvergleich gestellt. Sie versorgen jährlich rund 300 000 Patienten stationär. Gut die Hälfte davon (157 000) wurde auf gefährliche, gegen Antibiotika unempfindliche Erreger (MRSA) getestet. Etwa 13 000 dieser Personen trugen einen MRSA in die Klinik als potenzielle Gefahr für die Patienten.
KLINIKFÜHRER
Die Vergleichstabelle mit den Ergebnissen der Krankenhäuser finden Sie im Klinikführer Berlin-Brandenburg 2013. Er kostet 12,80 Euro (PNN-Abonnenten 9,80 Euro) und ist online im PNN-Shop oder unter der Telefonnummer 0331-2376-789 sowie im PNN-Shop im Potsdamer Karstadt-Palais und im Handel erhältlich. I.B.
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