Brandenburg: Erster Spatenstich für Papierfabrik
Spremberger Werk soll im Frühjahr 2005 Produktion aufnehmen / 275 Arbeitsplätze
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Spremberger Werk soll im Frühjahr 2005 Produktion aufnehmen / 275 Arbeitsplätze Von Dana Trenkner Spremberg. „Hamburger Spremberg GmbH & Co.KG“ steht auf einem Schild im Industriegebiet Schwarze Pumpe. Es wurde erst jüngst angebracht und gehört der neugegründeten Tochterfirma der österreicherischen W. Hamburger AG, die in der Stadt ihr provisorisches Büro bezogen hat. Ab Frühjahr 2005 soll der Lausitzer Ableger des österreichischen Konzerns in Schwarze Pumpe bis zu 335 000 Tonnen Papier und Wellpappe pro Jahr produzieren. Nach fast zweieinhalb Jahren Vorbereitungszeit wurde am Freitag mit einem ersten symbolischen Spatenstich der Bau der Produktionshalle begonnen, in der später die Papiermaschine stehen soll. Das 45 Millionen Euro teure Kernstück der Fabrik wurde nach Auskunft der Firmenleitung bereits bestellt. Die Hamburger AG will 153 Millionen Euro in Spremberg investieren. 26,5 Prozent der Investitionssumme kommen aus Landesmitteln. Der Papierfabrikant, der unter anderem in Polen, Rumänien und Ungarn aktiv ist, verfügt bereits über einen deutschen Produktionsstandort im bayrischen Trostberg und sieht sich als Nummer fünf auf dem europäischen Papiermarkt. In Spremberg will das Unternehmen künftig einen wesentlichen Teil seines Angebots an Papier und Wellpappe produzieren. Als Rohstoff wird dabei ausschließlich Altpapier verwendet. Die ehemalige Braunkohlestadt würde damit eine bedeutende Rolle auf dem europäischen Papiermarkt spielen. Voraussagen, die sich in den Ohren der Lausitzer gut anhören. Doch die Menschen in der von Arbeitslosigkeit gebeutelten Region erwarten mehr als nur Versprechungen. „Wir haben hier schon zu viel kaputt gehen sehen“, sagt ein 63-jähriger Anwohner des Industrieparks skeptisch. „Auch in meiner Familie hat das Arbeitsplätze gekostet.“ 275 Stellen will das Unternehmen direkt im Werk schaffen. Mindestens noch einmal zu viele Menschen könnten bei Zulieferern und Dienstleistern Arbeit finden, heißt es. „Wir verlassen uns darauf“, sagt der 63-Jährige und fügt hinzu: „Viele junge Menschen wollen in die Region bleiben und suchen verzweifelt Arbeit“. Einige bislang Arbeitslose aus der Region werden bereits auf ihre neue Aufgabe in dem Papierwerk vorbereitet. In anderen Betrieben der W. Hamburger AG lassen sie sich zu Papiermachern ausbilden.
Dana Trenkner
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