Brandenburg: Ex-Terrorist Till Meyer warf Steine auf Sparkasse – aus Frust
Berlin - Einer der bekanntesten deutschen Linksterroristen, Till Eberhard Meyer, hat am Montag Steine auf eine Bankfiliale in Berlin-Wilmersdorf geworfen. Die Polizei nahm ihn vorläufig fest.
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Berlin - Einer der bekanntesten deutschen Linksterroristen, Till Eberhard Meyer, hat am Montag Steine auf eine Bankfiliale in Berlin-Wilmersdorf geworfen. Die Polizei nahm ihn vorläufig fest. Der 64-jährige Berliner war von Passanten beobachtet worden, als er gegen 17.45 Uhr mehrere Pflastersteine auf die Sparkassen-Filiale in der Uhlandstraße warf. Durch die Steine wurden die Scheiben des Instituts beschädigt. Die Zeugen riefen daraufhin die Polizei. Als die Beamten den offensichtlich betrunkenen Meyer mitnahmen, soll dieser angegeben haben, dass er die Steine aus Wut auf das „Gerichtsurteil aus Dessau“ auf die Bank geworfen habe. Dass es zwischen dem Tod des Asylbewerbers und der Sparkasse keinen Zusammenhang gibt, störte Meyer offenbar nicht. Doch da für den Anschlag ein politisches Motiv vorlag, ermittelt jetzt der Polizeiliche Staatsschutz gegen den Ex-Terroristen. Am Montag waren im Prozess um den Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh, der in einer Polizeizelle in Dessau verbrannte, die beiden angeklagten Polizeibeamten freigesprochen worden.
Meyer, früher Angehöriger der „Bewegung 2. Juni“, war maßgebend dafür verantwortlich, dass im Jahre 1975 der Berliner CDU-Vorsitzende Peter Lorenz entführt wurde. Drei Jahre später befreiten Gesinnungsgenossen ihn mit einem spektakulären Coup aus der Haftanstalt Moabit. Nur einen Monat später wurde er in Bulgarien festgenommen und nach Deutschland überstellt. Da er sich vom „bewaffneten Kampf“ distanzierte, kam er 1986 vorzeitig frei. Er volontierte bei der „Tageszeitung“ (taz). 1992 geriet er wieder in die Schlagzeilen, als sein „Doppelleben“ als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Staatssicherheit der DDR aufgedeckt wurde. tabu
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