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Brandenburg: Ex-Zoochef nahm belastete Erde gratis an

Berlin - Die Tierpfleger in Zoo und Tierpark tun alles, um ihre Schützlinge zur Freude der Besucher bei bester Gesundheit zu halten. Doch nun hätte es passieren können, dass die Tiere mit Schnauzen und Hufen in Erde gewühlt hätten, in der eine dreizehnmal so hohe Menge an Quecksilber und ein fünfmal so hoher Wert für Blei festgestellt wurde, wie es der zulässige Grenzwert für „guten Boden“ vorschreibt.

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Berlin - Die Tierpfleger in Zoo und Tierpark tun alles, um ihre Schützlinge zur Freude der Besucher bei bester Gesundheit zu halten. Doch nun hätte es passieren können, dass die Tiere mit Schnauzen und Hufen in Erde gewühlt hätten, in der eine dreizehnmal so hohe Menge an Quecksilber und ein fünfmal so hoher Wert für Blei festgestellt wurde, wie es der zulässige Grenzwert für „guten Boden“ vorschreibt. Die Giftstoffe hätten die Tiere auch über Pflanzen aufgenommen, kritisiert jetzt die Umweltexpertin der Grünen, Silke Gebel. Die Grüne wirft zudem der Senatsumweltverwaltung vor, sie habe dem Transport von 30 000 Tonnen Baugrubensand von der Heidestraße in den Tierpark zugestimmt, obwohl die Behördenexperten von den Sand-Kategoriewerten wussten.

Der frühere Zoo- und Tierparkdirektor Bernhard Blaszkiewitz hatte das „Haufwerk“ gratis von einem Charlottenburger Bauunternehmer angenommen, offensichtlich auch, um Geld zu sparen. In den Gehegen ausgestreut wurde das Material aber noch nicht. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft. Zu den offenen Fragen gehören Punkte wie: Waren die Angaben des Bauunternehmers zum Sand korrekt? Wer muss die Entsorgungskosten für das Gift-Erbe auf dem für Besucher nicht zugänglichen Betriebsgelände zahlen, mit dem sich nun Tierparkdirektor Andreas Knieriem herumärgern muss?

Abtransport und Entsorgung des Bodens auch mit Zink, Kupfer und Sulfat sollen laut Senat 360 000 bis 570 000 Euro kosten. Das halten die Grünen für ein „teures Erbe von Herrn Blaszkiewitz“. Bei Zoo und Tierpark wollte man sich wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens nicht äußern. Dem neuen Direktor sei wichtig, dass alles transparent aufgeklärt werde, hieß es.Annette Kögel

Annette Kögel

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