Brandenburg mit neuem Halbjahresrekord: Exporte steigen um elf Prozent
Potsdam - Brandenburgs Unternehmen exportiern so viel wie seit Jahren nicht mehr: In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden insgesamt Waren im Wert von 7,3 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Dies seien elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und neuer Halbjahresrekord, teilte die Industrie- und handelskammer Potsdam (IHK) am gestrigen Donnerstag in Potsdam mit.
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Potsdam - Brandenburgs Unternehmen exportiern so viel wie seit Jahren nicht mehr: In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden insgesamt Waren im Wert von 7,3 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Dies seien elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und neuer Halbjahresrekord, teilte die Industrie- und handelskammer Potsdam (IHK) am gestrigen Donnerstag in Potsdam mit. Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 seien die Exporte im Land nicht mehr zweistellig gewachsen, hieß es weiter.
Mit ihrem Halbjahresergebnis überflügeln die brandenburgischen Firmen laut IHK sogar den Bundestrend: Die deutschen Exporte haben im selben Zeitraum lediglich um sieben Prozent auf 595 Milliarden Euro zugelegt. Auch die Berliner Exporte verbuchten nur einen Zuwachs von 4,5 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro.
Gemessen am Anteil der gesamten Wirtschaftsleitung liegt der brandenburgische Export im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern jedoch nach wie vor auf den hinteren Plätzen. Mit einer Exportquote von 29,9 Prozent lag das Land im vergangenen Jahr nicht nur deutlich unter dem gesamtdeutschen Mittelwert von 48,3 Prozent, sondern auch unter dem der neuen Bundesländer. Dieser betrug 36,5 Prozent. Sachsen kam sogar auf 39 Prozent. Im Industrieland Baden-Württemberg lag der Anteil des Außenhandels am gesamten Bruttoinlandsprodukt bei 55,7 Prozent.
Auch Potsdams IHK-Präsidentin Beate Fernengel hält Brandenburgs Geschäft im Ausland noch für steigerungsfähig: „Insbesondere im Exportgeschäft sehen wir noch Chancen. Die IHK Potsdam hilft hier aktiv, internationale Geschäftskontakte und wertvolle Informationen zu vermitteln: Außenwirtschaftskonferenzen, Unternehmerreisen, Messeteilnahmen – die Kammer verfügt über exklusive Netzwerke, die die Unternehmen auch verstärkt nutzen.“
Bemerkenswert ist das Brandenburger Halbjahresergebnis aus Sicht der IHK insbesondere vor dem Hintergrund des immer schwieriger werdenden weltwirtschaftlichen Umfelds. So sei die IWF-Prognose für das Weltwirtschaftswachstum 2015 um 0,2 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent gesenkt worden. Das Wachstum in den Schwellenländern schwächele und die Wachstumsprognosen für die Industrieländer seien äußerst unterschiedlich. Dies spiegelt sich nach Einschätzung der Kammer auch in den Ergebnissen für die brandenburgischen Hauptexportmärkte wider.
In der Spitzengruppe der Zielländer behaupten sich demnach die USA, Polen und Frankreich. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten seien ausgehend von einem bereits sehr hohen Niveau um 46,4 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen, teilte die IHK am Donnerstag mit. Auch hier sei das brandenburgische Wachstum mit einem Plus von 24 Prozent fast doppelt so hoch wie der deutsche Exportzuwachs in die USA. Der Außenhandel mit Polen stieg dagegen nach IHK-Angaben um 10,5 Prozent auf 952 Millionen Euro und der Export nach Frankreich um 3,6 Prozent auf 812 Millionen Euro.
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