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Brandenburg: „Extremsituation“

Oderbruch: Große Schäden durch Binnenhochwasser

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Seelow - Die Lage der vom Binnenhochwasser im Oderbruch betroffenen Menschen bleibt dramatisch. „Wir haben in diesem Jahr eine Extremsituation“, sagte der Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD), in einem Interview der Nachrichtenagentur dapd. Viele Menschen etwa bei Manschnow, Küstrin-Kietz oder im Bereich Wriezen lebten je nach Lage ihrer Grundstücke in nassen Häusern. Seit Ende November hätten sich mehr als 250 Betroffene bei der Hotline des Landkreises gemeldet, die beispielsweise Probleme mit Wasser im Keller oder mit der Heizungsanlage hatten.

Schätzungen zur Höhe der Schäden gebe es noch nicht. Die weitere Entwicklung hänge sehr von der Wetterlage ab: „Wenn wir Tauwetter bekommen, wird sich die Lage weiter verschlechtern, bei anhaltendem Frost können Leitungen einfrieren“, sagte der Landrat. „Wenn wir noch ein Hochwasser auf der Oder dazubekommen und wir nicht in der Lage sind, das Wasser abzupumpen, dann haben wir ein Problem.“ Es sei wichtig, dass das Wasser in die Oder abfließen könne. „Aber wir werden noch längere Zeit mit der jetzigen Situation leben müssen“, betonte Schmidt.

„Wir müssen im nächsten Jahr so schnell wie möglich die notwendigen Bauarbeiten umsetzen“, sagte er. Die Hauptflutkanäle müssten saniert werden, damit das Wasser abfließen kann. Das Land habe die notwendigen Mittel bereitgestellt, für die Sanierung der Hauptfluter stünden bis 2013 insgesamt 13 Millionen Euro zur Verfügung. Zudem erhalte der Gewässer- und Deichverband Oderbruch im kommenden Jahr wieder 1,3 Millionen Euro. Der Landkreis werde wie bisher auch 2011 die Finanzierung der Schöpfwerke mit Eigenmitteln unterstützen. „Das Signal ist gekommen, dass die notwendigen Mittel bereitgestellt werden“, sagte der Landrat. Jetzt müssten die Planungen schnell umgesetzt werden.

Das seit Monaten anhaltende Binnenhochwasser im Oderbruch war durch extreme Niederschläge, die anhaltend hohen Wasserstände in der Oder und den daraus resultierenden steigenden Grundwasserspiegel verursacht worden. dapd

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