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Brandenburg: Fahnder sind Autoschiebern auf der Spur Dokumente in Schwerin gefunden / Hehler in Haft

Frankfurt (Oder)/Schwerin - Brandenburgische Ermittlungsbehörden sind offenbar einer international agierenden Autoschieberbande auf der Spur. Nach PNN-Informationen ermittelt seit geraumer Zeit die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), die im Land für Verfahren der organisierten Kriminalität zuständig ist, und das Landeskriminalamt (LKA) Brandenburg gegen einen ganzen Ring von Autodieben und -schiebern sowie Dokumentenfälschern und -hehlern.

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Frankfurt (Oder)/Schwerin - Brandenburgische Ermittlungsbehörden sind offenbar einer international agierenden Autoschieberbande auf der Spur. Nach PNN-Informationen ermittelt seit geraumer Zeit die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), die im Land für Verfahren der organisierten Kriminalität zuständig ist, und das Landeskriminalamt (LKA) Brandenburg gegen einen ganzen Ring von Autodieben und -schiebern sowie Dokumentenfälschern und -hehlern. Wie erst gestern bekannt wurde, haben LKA-Fahnder in Schwerin drei Hehler festgenommen, die tausende, in Brandenburg gestohlene Kfz-Dokumente an organisierte Autoschieber und Diebesbanden verkauft haben sollen.

Hauptbeschuldigter ist der 33-jährige Mike N. Der als gewalttätig geltende Mann betreibt nach Angaben aus Schweriner Polizeikreisen in der mecklenburgischen Landeshauptstadt ein im Halbwelt- und Kriminellenmilieu beliebtes Lokal. Er soll gemeinsam mit seiner Ex-Freundin und einem 18-Jährigen Blanko-Zulassungsbescheinigungen, HU-Plaketten und Dokumentensiegel an Autoschieberbanden verkauft haben.

Bei ersten Durchsuchungen waren am Montag noch 3290 Dokumente bei den drei Beschuldigten gefunden worden. Bei einer zweiten Durchsuchung kamen gestern noch einmal 357 hinzu. „Alle diese Unterlagen waren bei einem Einbruch in das Straßenverkehrsamt Fürstenwalde am 19. Juni dieses Jahres gestohlen worden“, so LKA-Sprecher Toralf Reinhardt gestern gegenüber den PNN. Ob die in Schwerin verhafteten Hehler selbst an dem Einbruch beteiligt waren, sei noch unklar, so Reinhardt. Wie viele Dokumente in Fürstenwalde entwendet und ob bei den Durchsuchungen noch anderswo gestohlene Unterlagen gefunden worden waren, teilte das LKA „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht mit.

Dass die aktuellen Verhaftungen im Zusammenhang mit einem größeren Ermittlungsverfahren stehen, wollte das LKA gestern nicht bestätigen. Doch, dass die Ermittlungen von der Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Frankfurt und von der dortigen LKA-Außenstelle geführt werden, zeige, dass es nicht nur um einen kleinen Fall und nicht nur um eine kleine Gruppe von Hehlern geht, so ein Ermittler: „Es geht um ein großes Netz.“ Die Frankfurter LKA-Filiale ist spezialisiert auf Ermittlungen gegen internationale Autoschieberbanden.

Auf die Schweriner Hehler, die nach Ansicht der Ermittler zu einem größeren Netzwerk gehören, waren die Fahnder offenbar auf verschiedenen Wegen gestoßen. Zum einen waren bei Kfz-Kontrollen die Dokumente aufgefallen, andere waren bei sichergestellten, gestohlenen Kfz gefunden worden. Darüber hinaus hatten die Fahnder aber offenbar auch konkrete Hinweise aus dem Milieu auf den Hauptbeschuldigten Mike N. Der befand sich nur auf Bewährung auf freiem Fuß und ist wegen Hehlerei und besonders schweren Diebstahls bereits vorbestraft. An der Polizeiaktion am Montag in Schwerin waren mehr als 100 Polizisten aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern beteiligt. Peter Tiede

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