Brandenburg: Fahndungsbild von Angreifer in der U-Bahn
Berlin - Zwei Tage nach dem Überfall auf einen Obdachlosen im Berliner U-Bahnhof Hansaplatz hat die Polizei gestern ein Foto eines der Tatverdächtigen veröffentlicht. Es stammt von der BVG-Videoüberwachung.
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Berlin - Zwei Tage nach dem Überfall auf einen Obdachlosen im Berliner U-Bahnhof Hansaplatz hat die Polizei gestern ein Foto eines der Tatverdächtigen veröffentlicht. Es stammt von der BVG-Videoüberwachung. Der Unbekannte hatte mit mehreren Komplizen am Sonntagabend den betrunkenen 45-Jährigen geschlagen, getreten und beraubt. Unterdessen hat der bekannte Kriminologe Christian Pfeiffer den Umgang Berlins mit der Jugendgewalt kritisiert. Zu der brutalen Attacke in Lichtenberg, bei dem ein 30-Jähriger von vier Jugendlichen (14 bis 17 Jahre) ins Koma geprügelt worden war, sagte Pfeiffer: „In anderen Großstädten wäre ein solcher Fall bis in die Tagesschau gekommen.“ Pfeiffer erinnert an eine ähnlich brutale Tat in München, wo ein Rentner in einer U-Bahnstation lebensgefährlich verletzt worden ist. „Der Fall war sofort bundesweit in den Medien und hat sogar den hessischen Wahlkampf beeinflusst“, sagte Pfeiffer. So ein brutaler Fall sei auch in Berlin nichts Alltägliches, umso unverständlicher finde er es, dass die Polizei ihn nicht sofort am Wochenende gemeldet hatte. Er vermutet, eine derartige Tat solle „heruntergespielt“ werden. Die Polizei hatte das verspätete Melden damit begründet, dass die örtliche Dienststelle den Fall nicht sofort an die Pressestelle weitergeleitet hatte. Pfeiffer betonte, dass die Aufklärungsquote der Gewalttaten in Berlin mit 60 Prozent um 15 Prozent niedriger liege als in anderen Bundesländern. „Das hat keinesfalls mit den Beamten zu tun, sondern mit der Armut Berlins.“ tabu
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